'So etwas geht natürlich nur dann, wenn im Büro Mehrwertflächen geschaffen werden', erklärt Theis das Konzept. Beim sogenannten Desksharing sucht sich der Mitarbeiter jeden Tag aufs Neue aus, wo er arbeiten möchte. Dadurch sei man extrem flächen- und damit auch kosteneffizient, betont der Geschäftsführer - 'und das bei einem Gebäude aus den 1980er Jahren, das oft leer steht'. Möglich wurden die flexiblen und multifunktionalen Arbeitsplätze durch eine Mischung aus offenen Arbeitsbereichen und geschlossenen Einzelbüros, so Theis weiter. Aber: 'Durch flächeneffiziente Konzepte lassen sich zwar Ausbaukosten reduzieren, dabei dürfen jedoch Energieeffizienz und für die verschiedenen Räume eine individualisierte Akustik, Klimatisierung und Beleuchtung nicht außer Acht gelassen werden', ergänzt Götz Schönfeld, dessen Unternehmen Renz Solutions die gewerbeübergreifende Ausbautechnik für umgebauten Büroräume von Drees & Sommer entwickelt hat.
Zum Einsatz kamen Bürotrennwände mit transparenten Glaselementen und akustisch wirksamen Paneelen, über die die Räume an den Wänden auch gekühlt werden. Das Licht kommt in den Arbeitsbereichen von Wandleuchten sowie LED-Stehleuchten mit Präsenzmeldern. 'Das Arbeiten unter diesen Bedingungen ist sehr angenehm.' Oft wird bei derartigen Maßnahmen gleich das ganze Gebäude entkernt. 'Wir haben uns nur darauf konzentriert, was den Mitarbeitern nützt', sagt Theis. 'Büroarbeit wird in Zukunft noch flexibler und nach wie vor auch an mehreren Orten stattfinden', so Stefan Rief. Der Leiter des Competence Center Workspace beim Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation sagt aber auch, dass die Menschen zumindest in den nächsten Jahren wieder in qualitativ hochwertige, individuell gestaltete Arbeitsumgebungen zurückkehren werden, sofern sie optimale Bedingungen vorfänden. Von denen konnten die Angestellten in den 1980er Jahren in Anbetracht heutiger Bürowelten nur träumen.