Binzen. Dass die Redewendung „alles in Butter“ etwas mit der Kunst
Binzen. Dass die Redewendung „alles in Butter“ etwas mit der Kunst der Glasbläser zu tun hat, wussten wohl nur wenige der über hundert Binzener, die von der Gemeinde zur Seniorenfahrt eingeladen waren. Ziel war diesmal die Dorotheenhütte in Wolfach.
Beim Rundgang durch diese letzte aktive Mundblas-Glashütte des Schwarzwaldes erfuhren sie von der amüsant schildernden Gästeführerin, dass einst die besonders kostbaren Glasgefäße nicht nur in Heu und Stroh verpackt, sondern zuerst mit Butter ummantelt wurden, damit sie den Transport über holperige Kutschenstrecken oder in der Chrätze (Rückentragekorb) der wandernden Glasverkäufer heil überstanden.
Zu bestaunen gab es im Museum sowie dem „Gläserland“ und dem „Weihnachtsdorf“ des Unternehmens reich verzierte geschliffene Kelchgläser und Prunkpokale mit kunstvollen Gravuren und leuchtenden Farben, ebenso alle Arten von Vasen, Schalen und Krügen nebst einer Fülle unterschiedlichster Figuren (Menschen, Tiere, Miniaturfahrzeuge) sowie prachtvoll dekorierter Christbaumschmuck in allen erdenklichen Varianten.
Am meisten imponierten die praktischen Vorführungen der Glasmacher, die mit der zwei Meter langen Pfeife am offenen Schmelzofen oder am Bunsenbrenner die Herstellung von originellen gläsernen Produkten demonstrierten. Einer der Senioren nahm sogar selbst einmal eine Pfeife in den Mund und versuchte sich in der alten Handwerkskunst unter Aufsicht des Fachmanns.
Zum Zielort angereist waren die Binzener mit drei Bussen durch die landschaftlich reizvollen Täler der Elz und Kinzig in Begleitung von Bürgermeister Andreas Schneucker, einigen Gemeinderäten und Rathausmitarbeiterin Andrea Grieco.
