Eine hohe Siedlungsqualität erhalten

Der Gemeinderat Binzen hat dem Planungskonzept zum aufzustellenden Bebauungsplan „Frohnberg/Schallbacher Weg“ mit den Planungszielen zugestimmt.

Er beschloss die Durchführung der frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung. Sie ist am Dienstag, 9. April, um 18.30 Uhr im Rathaussaal Binzen. „Wir wollen an diesem Abend Informationen aus der Bürgerschaft entgegennehmen“, sagt Stadtplaner Stephan Kahl. „Wir wissen nicht, welche Vorstellungen die Anwohner des Gebiets haben.“ Das Plangebiet umfasst die Straßen „Im Frohnberg“ und „Im Berg“ sowie Teile der „Koppengasse“, des „Birkenwegs“ und des „Schallbacher Wegs“ und grenzt an den Landschaftsraum „Schlattgarten / Frohnberg“.

Vereinzelte Baulücken werden geschlossen

Der Bebauungsplan wird aufgestellt, um laut Verwaltung die hohe Siedlungsqualität sicherzustellen. Ziel der Planung ist es, so Stephan Kahl, bestehende Strukturen, insbesondere denkmalgeschützte und ortsbildprägende Gebäude zu erhalten und Baulücken durch beispielsweise Einzel- und Doppelhäuser zu schließen. Werden Häuser abgerissen und ersetzt, sollen die Neubauten ähnliche Abmessungen haben wie die alten Häuser, Nachverdichtungen sollen unauffällig sein. Das Planungskonzept sichert auch den Bestand von Grünflächen am Siedlungsrand und zwischen Webergasse und Birkenweg.

Jan Sören Kleebach (Stadtbau Lörrach) zeigte einige Möglichkeiten der Nachverdichtung auf. Anhand von Bildern verdeutlichte er wie Aufstockungen, Dachaufbauten in Form von Gauben oder Zwerchhäusern oder Anbauten am Giebel oder an der Traufe aussehen können. Während die Aufstockung mindestens ein zusätzliches Geschoss mit sich bringt, heben Gauben und Zwerchhäuser Gebäude nicht an, können aber ein Dach- zu einem Vollgeschoss werden lassen.

Kritik an unglücklicher Siedlungsentwicklung

Hans Krebs erinnerte im Anschluss an die Vorstellung des Planungskonzeptes für das Gebiet „Frohnberg/Schallbacher Weg“ daran, dass Binzen eine Gaubensatzung habe. Diese werde im Zuge der Erstellung des Bebauungsplans angepasst, versicherte Bürgermeister Andreas Schneucker. Stephan Kahl sagte, Gaubenwünsche seien bisher „großzügig zugunsten der Antragsteller ausgelegt worden.“

Frank Krumm wies auf die aus seiner Sicht misslungene Siedlungsentwicklung im Dorf hin. Die Verwaltung laufe den Bauprozessen nach. Notwendig wäre es, „Bausünden“ durch Gestaltungsauflagen zu verhindern. Der Gemeinderat hat die Veränderungssperre um ein Jahr bis zum 17. Mai 2025 verlängert. Sie soll die Planung für den Geltungsbereich des B-Plans „Frohnberg / Schallbacher Weg“ sichern. Wenn erforderlich, kann sie maximal um ein Jahr verlängert werden. Kahl sagte, es seien Ausnahmen von der Veränderungssperre möglich, wenn die Maßnahmen den Zielen des Planungskonzeptes entsprächen.