Binzen Es geht um die Sicherheit

Weiler Zeitung
72 Verwarnungen gab es beim Fasnachtsumzug Foto: ste Foto: Weiler Zeitung

Ordnungswidrigkeiten: Wildes Parken beim Fasnachtsumzug

Binzen (ag). Chaotische Parkverhältnisse herrschten am vergangenen Sonntag, als in Binzen der große Fasnachtsumzug stattfand. Der Gemeindevollzugsbeamte Horst Frey berichtete dem Gemeinderat am Donnerstag von insgesamt 72 Verwarnungen – überwiegend in der Blauen-straße, zum Teil auch in der Koppengasse und im Birkenweg.

Frey schlug bei seiner Arbeit viel Unverständnis entgegen, wie er berichtete. Auch ausfällige Bemerkungen waren darunter. „Einige Autofahrer konnten einfach nicht verstehen, warum ausgerechnet bei der Fasnacht aufgeschrieben wird“, erklärte der Gemeindevollzugsbeamte, der an diesem Tag viel Überzeugungsarbeit leisten musste. Letztlich sei es das Ziel, die Rettungswege freizuhalten, erklärte Bürgermeister Andreas Schneucker die „Null-Toleranz-Strategie“ der Gemeinde. Immerhin gehe es hier um Sicherheit, betonte er. Tatsächlich mussten die Linienbusse zum Teil auf die Gehsteige ausweichen, und auch für Traktoren sei kaum mehr Platz gewesen, hatte Frey festgestellt.

„Wenn tatsächlich mal ein Rettungswagen stecken bleibt, ist das Geschrei groß“, zeigte sich auch Gemeinderat Hans Krebs überzeugt davon, dass man auf dem richtigen Weg sei. Und Gemeinderätin Diana Duhalt-Nestlé berichtete von Linienbussen, die erst mit einer halben Stunde Verspätung kamen.

Im Vorfeld der Großveranstaltung wurde den Besuchern empfohlen, in den Gewerbegebieten zu parken. Dennoch begaben sich nicht wenige Autofahrer auf Parkplatzsuche im Dorf. Zu Problemen kam es aber offenbar auch im Gewerbegebiet, wo das Busunternehmen Stiefvater derart mit Lastern zugeparkt war, das es seine Fahrten nicht antreten konnte.

Während der Bürgermeister vor allem auf die Verantwortung des einzelnen Autofahrers setzen wollte, kamen im Ratsrund auch Stimmen auf, die sich dafür aussprachen Parkzonen konkret auszuweisen. „Man sollte ein Angebot schaffen und dann erst die Vergehen ahnden. Schließlich wollen wir ja das die Leute kommen“, meinte etwa Gemeinderat Frank Krumm. Eine solche Parkzone könnte beispielsweise beim Hornbach-Markt ausgewiesen werden. Gemeinderat Walter Huber hatte im Vorfeld einen Hinweis auf freie Parkflächen im Ort, etwa bei der Schule, vermisst.

Jahresbericht 2016

Horst Frey hat sich im vergangenen Jahr noch anderen Problemen gewidmet, wie in seinem Jahresbericht deutlich wurde. Er bemängelte eine schlechte Durchführung der Räum- und Streupflicht. Außerdem musste er Bürger darauf aufmerksam machen, dass ihre Hecken und Sträucher in die Gehwege hineinwachsen. Auch die schnelle Beseitigung zweier abgemeldeter Autos ging auf sein Konto.

Das neue Kaffeehaus auf dem Rathausplatz bringt neben vielen Gästen auch Parkplatzprobleme mit sich. Geparkt werde um den Platz herum und in den Platz hinein, beschrieb Frey die Situation. Einig war man sich darüber, dass das Problem nicht mit einem Schilderwald gelöst werden soll.

Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 372 Ordnungswidrigkeiten gezählt. Das brachte der Gemeinde 5510 Euro ein. Die jährlichen Personalausgaben liegen bei 5400 Euro. „Wir wollen nichts verdienen, sondern die Verkehrssicherheit herstellen“, betonte Schneucker.

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