Binzen Frei verfügbare Energiequelle nutzen

Weiler Zeitung
Der Referent Matthias Sodeik (l.) und der Gastgeber, Bürgermeister Andreas Schneucker, am Votragsabend Foto: Günzschel Foto: Weiler Zeitung

Vortrag: Matthias Sodeik informiert in Binzen über Photovoltaikanlagen

Binzen (ag). Die Gemeinde Binzen arbeitet weiter an der Umsetzung ihrer Klimaschutzziele. Derzeit sind die Bürger zu einer dreiteiligen Vortragsreihe zum Thema Photovoltaik eingeladen. Gleich zur Auftaktveranstaltung mit Matthias Sodeik aus Kandern, der seit 20 Jahren eine Photovoltaikfirma betreibt, kamen 18 interessierte Teilnehmer.

Sodeik näherte sich dem Thema zunächst vom Umweltschutz her. „Wie kommt der Apfel an den Baum“, fragte er und gab auch gleich die Antwort: durch Solarenergie. „Dort brennt ein Reaktor, aber der ist zum Glück weit genug entfernt“, plädierte er dafür, die Sonne als frei verfügbare Energiequelle stärker zu nutzen. Zehn Quadratmeter Photovoltaik pro Person würden ausreichen, um den Stromverbrauch in Deutschland zu decken, zeigte er sich überzeugt.

Sehr kritisch sah er dagegen die fossilen Energieträger und auch die Atomenergie. Sodeik wies auf enorme Umweltfolgekosten für die Gesellschaft hin, die diese Energieträger verursachten, allein schon durch den Atommüll, für dessen Endlagerung es noch immer keine Lösung gebe, aber auch durch die Folgen für das Klima, die auf das Konto der fossilen Energieträger gingen.

Als Alternative sah Sodeik neben der Solarenergie auch die Windkraft und wunderte sich darüber, dass sich niemand von den allgegenwärtigen Hochspannungsmasten gestört fühle, wohl aber von Windrädern. Mehr erneuerbare Energien lautete sein Credo.

Der Experte wies darauf hin, dass keinesfalls nur Süddächer für eine Photovoltaikanlage geeignet seien, gerade die Kombination von Ost- und Westdächern könnten eine Solarnutzung über den Tag verteilt garantieren. Außerdem wies er auf die Möglichkeiten von Solarthermieanlagen mit spezieller Wärmepumpe sowie auf technische Möglichkeiten zur Lufterwärmung in Wohnungen hin. Als Zwischenspeicher für die Sonnenenergie, die oft zur falschen Zeit in Hülle und Fülle verfügbar ist, schlug er die Umwandlung in Wasserstoff vor.

Schließlich ging es ins Detail: Denn die Teilnehmer der Runde erwiesen sich als äußerst interessiert. Nach den gestellten Fragen zu urteilen, hatten sie sich mit der Materie schon eingehend befasst und schließen eine Photovoltaikanlage für ihre Dächer nicht aus.

Anhand vieler Fotobeispiele und mitgebrachter Module erläuterte Sodeik die Montagetechnik, sprach über Belastbarkeit, Langlebigkeit, Pflegebedarf und Entsorgung der Solarzellen. Auch Lösungen für denkmalgeschützte Häuser, Altbauten sowie Indach-Anlagen waren Themen.

Sodeik bezeichnete die Photovoltaik als sinnvolle Geldanlage und auch Altersvorsorge, mit der sich unter Zuhilfenahme eines intelligenten Speichersystems sogar das Elektroauto betreiben ließe.

  Weitere Vorträge: Am Mittwoch, 26. April, spricht Jürgen K. Keller über Batteriespeicher; am Mittwoch, 10. Mai, widmet sich Hans-Jürgen Hamburger dem Thema Wirtschaftlichkeit und Förderung. Beide Vorträge finden um 19 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses Binzen statt.

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