Binzen Fünf neue Formen der Bestattung

Weiler Zeitung
Plan zur Umgestaltung des ArealsSkizze: Gartenbau Hügel Foto: Weiler Zeitung

Friedhofswesen: 150 Quadratmeter für gärtnerbetreute Gräber, Baumbestattungen und mehr geplant

Die Gemeinde Binzen möchte auf einem rund 150 Quadratmeter großen Areal auf dem Friedhof neue Bestattungsformen anbieten. Die Planung der damit beauftragten Firma Gartenbau Hügel wurde bei einem Informationsabend am Donnerstag der interessierten Öffentlichkeit vorgestellt. Die Gemeinde reagiert damit auf eine geänderte Nachfrage und einen Wandel in der Friedhofskultur.

Binzen. Von den 129 Bestattungen, die seit dem Jahr 2010 in Binzen stattgefunden haben, waren 76 Prozent Urnenbestattungen. Damit liegt Binzen bei diesem allgemeinen Trend sogar noch über dem Bundesdurchschnitt (67 Prozent). Darauf wies Bürgermeister Andreas Schneucker in seinen einführenden Worten hin. Zusammen mit Claudia Weber und Markus Hügel vom beauftragten Gartenbaubetrieb beantwortete er die Fragen der rund 25 Zuhörer im Rathaussaal. Ebenfalls anwesend war Frank Roser vom gleichnamigen Bestattungsinstitut in Lörrach. Der Experte gab eine Einführung in die unterschiedlichen Bestattungsformen. Den Binzener Friedhof lobte er als „wunderschönen Park mit altem Baumbestand“.

Mit dem neuen Angebot möchte man auch der Tatsache Rechnung tragen, dass die Grabpflege für viele zu einem „großen Problem“ werde, wie Roser es formulierte, gerade dann, wenn die Angehörigen nicht vor Ort wohnen. Aber auch das große Interesse an der „Lichtung der Ruhe“ im Bürgler Wald in Schliengen hat einen Prozess des Umdenkens – nicht nur in Binzen – in Gang gesetzt. Roser unterstrich darüber hinaus die Bedeutung, die ein Ort der Trauer für viele Angehörige hat.

Wie ein solcher Ort auf dem Binzener Friedhof aussehen könnte, erklärte Markus Hügel. Fünf neue Formen der Bestattung sollen auf dem dafür vorgesehenen Areal künftig angeboten werden: Im unteren Bereich ist Platz für Reihen-Rasengräber. Daran schließt sich ein gärtnergepflegtes Gräberfeld an, das sowohl Platz für Urnen- als auch für Einzelgräber bietet. Auf das Gemeinschaftsurnenfeld unter einem üppigen Staudenbeet wird mit drei Steinstelen samt Namenstafeln hingewiesen.

Den Mittelpunkt bildet ein Baumgrab. Damit der dazugehörige Baum ungehindert wachsen kann, werden die Kunststoffröhren für die Urnen schon vorher in die Erde eingelassen. Steinplatten unter dem Baum weisen später auf die Verstorbenen hin.

Im hinteren Teil des Areals wird ein anonymes Gräberfeld angelegt. Verschlungene schmale Pfade führen später durch diesen neuen Friedhofsbereich.

Pfarrer Dirk Fiedler war es wichtig zu betonen, dass auch all diese neuen Formen der Bestattung mit geistlichem Beistand machbar seien. Außerdem wies er darauf hin, dass das evangelische Gemeindehaus für konfessionslose Trauerfeiern genutzt werden kann, über die Gemeindeverwaltung könne man es problemlos anmieten.

Die Umplanung des Friedhofsareals wird nun beschränkt ausgeschrieben. Im kommenden Frühjahr soll die Maßnahme dann umgesetzt werden.

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