Binzen Genusswanderung mit Kultstatus und Magnetwirkung

Weiler Zeitung

RebKulTour: Binzener Traditionsveranstaltung verwöhnte 800 Spaziergänger mit kulinarischen Freuden, schöner Aussicht und Kunst

Binzen (bn). Zum „Zehnjährigen“ der Binzener „RebKulTour“ hätte wohl kein idealerer Termin gewählt werden können als der gestrige sonnenbeschienene Sonntag. Und da sich die frühsommerliche Genusswanderung durch die Rebberge der Gemeinde längst zu einem Event mit Kultstatus gemausert hat, mussten die Veranstalter, Winzer und Gastronomen, erneut die Reißleine ziehen, als die angemeldete Teilnehmerzahl die Marke 800 erreicht hatte. „Mehr Leute auf den knapp sieben Kilometer langen Spaziergang zu schicken, würde die Qualität der Veranstaltung beeinträchtigen“, meinte der Winzer Hans Krebs, der beim Prominentenstart kurz auf die Geschichte der RebKulTour einging.

Diese wurde 2007 von ihm und den Winzerkollegen Gerhard Aenis, Bernhard Frick und Dieter Schweigler, dessen Sohn Stefan jetzt den Betrieb führt, sowie den Gastronomen der „Mühle“, des „Ochsen“, des „Schwanen“ und der TuS-Gaststätte initiiert und brachte es bei der Premiere auf gut 400 Wandernde. Im Jahr darauf waren es schon mehr als 600 und seitdem sind es immer die limitierten 800, davon ein großer Teil „Wiederholungstäter“ oder gar jedes Mal dabei. Wie auch diesmal wieder der frühere Bürgermeister Ulrich May, der von Anfang an die Schirmherrschaft innehatte, bis er sie an Nachfolger Andreas Schneucker abtreten konnte. Dieser verwies in seinem Grußwort auf das Jubiläumsfieber, in dem sich die Gemeinde seit etwa zwei Jahren durch etliche runde Vereinsgeburtstage befindet und jetzt via „zehn Jahre RebKulTour“ sich rapide dem Höhepunkt „1250 Jahre Binzen“ nächsten Monat nähere.

Auf sieben etwa gleich große Gruppen verteilt mit Abmarsch im Halbstundentakt vom späten Vormittag bis frühen Nachmittag machten sich dann die Genusswandernden auf den Weg durch gepflegtes Kulturland mit seinen 60 Hektar Reben.

Die Wanderung geriet natürlich wieder zu einem angenehmen Verdauungsspaziergang, der ständig durch neue Gaumenfreuden unterbrochen wurde. Das an einer Station mit Markgräfler Schinkenteller mit Salatgarnitur, an der nächsten mit Spargelcreme-Suppe und Petersilien-Croûtons, an der dritten mit Zander-Hecht-Terrine nebst Wildreis und Hummersauce und an der vierten mit Poularde an Karotten-Lauch-Brokkoli und Kartoffelpüree. Schon vor dem Start gab es im Hallenfoyer wahlweise Crémant- oder Pino-Rosé-Winzersekt und nach der Rückkehr an gleicher Stelle Schokoladen-Espresso-Törtchen, Erdbeersauce und Joghurteis.

An allen kulinarischen Stationen durfte nacheinander die Vielfalt der Binzener Weine degustiert werden. Und zur schönen Aussicht unterwegs auf die Basler Bucht, das Rheintal und die Vogesen gab es zusätzlich noch Kunstgenuss an verschiedenen Stellen. So zuerst die Spontanmalerei von Vladimir Frenkel, auf der weiteren Strecke ein Arrangement bunter Kiesel von Elisabeth Veith, die beim Alpenblick-Rebhäuschen auch zu Reliefs geformte Collagen zeigte, sowie an der „Mühle“-Station Holz- und Filzkreationen von Klaus und Judith Huggle.

Für musikalische Unterhaltung nach der Rückkehr sorgte die Band „House of Music“.

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