Kamera, Fernseher und Lampe

Binzen (os). „Alte Chruscht vo Binze, s`git au gueti Linse“ – unter diesem Motto, etwas abgewandelt nach der Sage „Alti Häx vo Binze“, hatten die Gemeinde mit Schirmherr und Bürgermeister Andreas Schneucker sowie Hanni Rötzer und deren Mutter Gerlinde Vetter in den vergangenen Wochen zur Teilnahme am zweiten Binzener Dorfflohmarkt eingeladen. Und wie die Premierenveranstaltung geriet auch die zweite Auflage am Samstag auf dem Rathausplatz zum durchschlagenden Erfolg für alle Beteiligten.

Es gab in diesem Jahr eine zusätzliche Attraktion, nämlich eine Versteigerung von Dingen aus kommunalem Besitz. Die Aufgabe, einen LED-Fernseher, eine analoge Spiegelreflexkamera und eine Design-Büro-Lampe an den Mann oder die Frau zu bringen, übernahm in Vertretung des verhinderten Bürgermeisters Gemeinderat Peter Stark.

Stark, der angesichts seines Ausscheidens aus dem Gemeinderat sozusagen seine „letzte Amtshandlung“ vornahm, pries mit Unterstützung von Bürgermeister-Sekretärin Cornelia Riesterer heiter die Gerätschaften an. Und siehe da, es wurde richtig gesteigert.

Die Kamera war mit 20 Euro veranschlagt und ging für 35 Euro an den Binzener Andreas Hügin. Bei der Büro-Lampe lag der Anschlag bei zehn Euro, den Zuschlag erhielt die Binzener Interessentin Alice Bucher. Gleich um 100 Prozent lag der erzielte Preis für den LED-Fernseher über dem Anschlag. Heidi Kühn, die mit ihrem Blumenladen auch als Dorfflohmarkt-Standbetreiberin mitwirkte, hatte den längsten Atem.

Rund fünf Stunden nachdem sich Auktionator Peter Stark über den guten Abverkauf seines Angebots gefreut hatte, freuten sich auch die 40 Standbetreiber und Anbieter über gute Umsätze und entsprechend geräumte Keller, Dachböden oder anderweitige „Stauräume“. Schon zuvor hatten sich die vielen Gäste, übrigens mehrheitlich weiblichen Geschlechts, über erworbene „Schnäppchen“ und dazu Zeit für Gemütlichkeit und angeregte Gespräche im schmucken Binzener Dorfkern gefreut.

An den Flohmarktständen, die locker übers Rathausplatz-Pflaster verteilt waren, fand sich ein fast unglaubliches Spektrum an Second-Hand-Artikeln. Im Angebot waren, gut erhalten und gepflegt, sowohl Objekte mit Gebrauchs- oder Liebhaber-Wert als auch Trödel. Textilien für Kinder, Frauen und Männer gab es genauso wie Bücher, Videos, CDs, Schallplatten, Musikkassetten, Spielzeug, Wohnaccessoires, Puppen, Bilder und viele Haushaltsgegenstände.

Angeboten wurde das alles von freundlich mit Kunden plauschenden und auch gerne beratend bis anpreisend agierenden Binzener Flohmarkt-Beschickern. Zum heiteren Gepräge, das der Binzener Rathausplatz auch dank des passenden Wetters ausstrahlte, trug auch die Bewirtung durch den Förderverein Jugend des TuS Binzen bei. Verständlich, dass Peter Stark als Vertreter der Kommune das ehrenamtliche Engagement hinter dem Dorfflohmarkt lobte und wie die Organisatorinnen und Teilnehmer davon ausgeht, dass es 2018 eine weitere Auflage geben wird.