Keine „Ortsautobahn“ nach Fischingen

Binzen (ag). Mit Theo Fräulin meldete sich bei der Gemeinderatssitzung am Donnerstag auch ein Anwohner des Birkenwegs in Binzen, an der Gemeindeverbindungsstraße nach Fischingen, zu Wort. Ausdrücklich begrüßte er die Testphase mit den provisorischen Hindernissen des Gemeindeverwaltungsverbands Vorderes Kandertal und betonte, dass die Ortsverbindung kein Ersatz für die B 3 sein dürfe. Würde man die Straße noch ausbauen, dann bekäme Fischingen eine Ortsautobahn, merkte er an.

Vor allem bei Fischinger Bürgern ist der Versuch einer Entschleunigung auf viel Widerstand gestoßen. Viele forderten lautstark den sofortigen Abbruch des Experiments (wir berichteten). Fräulin hingegen schlug eine Ausweitung der Testphase auf drei Monate vor, um gesichertere Daten zu erhalten. „Ich hoffe auf eine gute Lösung für alle Anwohner, auch in Fischingen“, betonte er.

Bürgermeister Andreas Schneucker versicherte, dass die Verkehrsentwicklung vom Werkhof täglich überprüft und später ausgewertet werde. Er hielt die einmonatige Testphase für ausreichend.

Erschrocken zeigte er sich über die Art und Weise der Diskussion, wie sie zum Teil von den Gegnern geführt worden sei. Schneucker betonte, dass die Maßnahmen mit dem Landratsamt und der Polizei abgesprochen worden seien. Sie wurden nicht als verkehrsgefährdend angesehen.

Eine Zuhörerin wollte berücksichtigt wissen, dass das Verkehrsaufkommen in den Sommermonaten noch viel höher sei. Der Gastronomiebetrieb „Fünfschilling“ in Fischingen sei für einen Großteil des Verkehrs verantwortlich, führte sie weiter aus.

„Attraktive Straßen werden eher gefahren, als solche die nicht so attraktiv sind“, brachte Schneucker das Kernproblem auf den Punkt. Auch tauchte im Ratsrund die Frage auf, warum der bestehende Radweg eigentlich nicht genutzt werde.