Binzen Kindergärtner treten in den Streik

Weiler Zeitung

Oberlin-Kindergarten bleibt mindestens am 20. Mai geschlossen

Von Boris Burkhardt und Jutta Schütz

Binzen. Die Erzieher im Binzener Oberlin-Kindergarten werden im Mai an einem oder zwei Tagen für eine bessere Entlohnung streiken. Ebenso wird überlegt, die angeschlossene Kinderkrippe zu bestreiken. Die Kinderschule mit dem angeschlossenen Hort wird sich nicht am gewerkschaftlichen Protest beteiligen.

Laut Bürgermeister Andreas Schneucker haben die Kindergärtner bereits Mittwoch, 20. Mai, als Streiktag beschlossen, weil an diesem Tag eine Kundgebung der Gewerkschaft in Lörrach geplant sei. Ob weitere Streiktage dazukommen, konnte Schneucker gestern nicht sagen. „Die Eltern werden vom Kindergarten rechtzeitig informiert“, versicherte er: „Ich denke, bis kommenden Mittwoch sollten die Streiktage feststehen.“ Ob auch die Krippe für Kinder unter drei Jahren bestreikt werden wird, haben die Erzieher noch nicht entschieden. Den Streik ausgeschlossen haben laut Schneucker allerdings die Betreuer im Ganztageskindergarten „Kinderschule“ und dem angeschlossenen Hort für Grundschüler.

Grundsätzlich zeigt der Bürgermeister Verständnis für den Streik der Erzieher, der sich in die bundesweiten Aktionen einfügt: „Es darf gestreikt werden; das ist ihr gutes Recht.“ Er habe in diesem Fall jedoch „zwei Hüte auf“, gab er zu bedenken. Einerseits repräsentiere er die Gemeinde als Trägerin des Kindergartens und verstehe, „dass Streiken zu den Grundrechten gehört und dass Erziehungsleistungen besser bezahlt werden müssen“.

Bürgermeister sitzt zwischen den Stühlen

Andererseits sei er als Bürgermeister der Arbeitgeber der Kindergärtner, der damit umgehen müsse, „dass das Betreuungsangebot an diesem Tag nicht gewährleistet werden kann“. Nicht alle Familien hätten Alternativen zur Verfügung: „Ich sehe das auch aus Sicht der Eltern, die nicht Großeltern oder Verwandte für die Betreuung der Kleinkinder anfragen können.“ Einen Notdienst gebe es im Streikfall nicht.

Gemeinde zahlt kein Gehalt an Streikende

Für Schneucker steht jedoch bereits fest, dass die Gemeinde für die Streiktage das Gehalt der Erzieher einbehalten werde: „Ich bin auch nicht damit einverstanden, dass am Streiktag Urlaub genommen wird oder Überstunden abgebaut werden.“ Er gehe davon aus, dass die Gewerkschaft die Streikenden aus der Streikkasse entschädigen werde. Allerdings hat er laut eigener Aussage keinen Überblick, wie viele der Erzieher in einer Gewerkschaft organisiert seien: „Das geht die Gemeinde als Arbeitgeberin auch nichts an.“

Umfrage

E-Auto

Die EU hat ein weitgehendes Verbrenner-Aus bis 2035 beschlossen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading