Binzen Lärmschutzwand mit Photovoltaik?

Weiler Zeitung
Noch einmal konnten die Teilnehmer der Energiewerkstatt von Binzen und Fischingen ihre favorisierten Projekte auswählen. In drei Arbeitsgruppen wurde dann ausführlich über einzelne Themenkomplexe beraten. Fotos: Alexandra Günzschel Foto: Weiler Zeitung

Zweite Energiewerkstatt mit Bürgern aus Fischingen und Binzen zur Erstellung eines Klimaschutzkonzepts

Von Alexandra Günzschel

Binzen/Fischingen. Die Gemeinden Binzen und Fischingen arbeiten weiter gemeinsam an umsetzbaren Klimaschutzkonzepten für die jeweiligen Orte. Bei einer zweiten Energiewerkstatt mit interessierten Bürgern wurden die Konzepte zu ausgewählten Themenkomplexen vertieft. Der Maßnahmenkatalog ist mittlerweile geschrumpft auf 20 Ideen für Binzen und 14 für Fischingen bei neun Überschneidungen.

Bei der Auswahl waren die Gemeinderäte beteiligt. 13 Handlungsfelder haben mit Energieeinsparung und Effizienz zu tun. Dabei geht es zum Beispiel um die energetische Optimierung von Gebäuden oder die Straßenbeleuchtung. Fünf weitere Maßnahmen haben die erneuerbaren Energien im Blick. Gerade bei der Solarenergie bestehe in beiden Gemeinden noch Potenzial, hatte Projektleiter Marc Krecher von der Badenova eingangs betont. Bei drei weiteren Maßnahmen geht es um die Öffentlichkeitsarbeit, etwa um die Beratung von Hauseigentümern. Aber auch drei Maßnahmen zum Thema Mobilität haben Eingang in das kommunale Klimaschutzkonzept gefunden.

„Jetzt geht es darum, diese Maßnahmen in eine machbare Form zu bringen“, erläuterte Moderator Klaus Hoppe das weitere Vorgehen. In Kleingruppen wurden die 25 priorisierten Maßnahmen zunächst näher erläutert. Dann machten sich die Teilnehmer der Energiewerkstatt daran, ihre favorisierten Projekte mittels eines Punktsystems zu benennen. Schnell kristallisierten sich dabei klare Favoriten heraus. Die Ermunterung von Privatpersonen zum Austausch von Heizungspumpen stieß mit 13 Punkten auf die größte Sympathie.

Zwölf Punkte gab es für die Idee, die geplante Lärmschutzwand der Gemeinde Binzen zur Autobahn hin mit einer Photovoltaikanlage auszustatten. Ebenfalls zwölf Punkte bekamen die Energiesparprojekte an Schulen und Kindergärten, um schon bei Kindern ein Bewusstsein für das Thema zu schaffen. Viele Teilnehmer aus Fischingen wollten die Möglichkeiten für ein Nahwärmenetz im Bereich der Läufelberghalle ausloten (11 Punkte). Groß war aber auch das Interesse an der Sanierung von Altbauten (10 Punkte).

Drei Arbeitsgruppen beschäftigten sich schließlich eingehender mit den drei Themenkomplexen Heizungseffizienz / Gebäudesanierung, Nahwärme und Photovoltaik. Ihre Ergebnisse präsentierten sie dann in großer Runde.

Schnell war den Gebäudesanierern klar, dass es für eine Energieoptimierung auch einer Beratung von Hausbesitzern bedarf. Die Suche nach geeigneten Dächern war in der Gruppe Photovoltaik ein wichtiger Aspekt. Als konkretes Ziel nannten sie eine Verdoppelung der Stromerzeugung mittels Sonne bis 2020. Bei der PV-Anlage an der Lärmschutzwand gab es haftungsrechtliche Bedenken für den Fall, dass ein Modul auf die Autobahn fliegt.

Die Gruppe Nahwärmenetze diskutierte zwei konkrete Projekte in Fischingen. Im Hinblick auf ein Nahwärmenetz um den Gastronomiebetrieb Fünfschilling herum fragten sich die Teilnehmer, was daraus würde, sollte der Betrieb irgendwann nicht mehr existieren.

Binzens Bürgermeister Andreas Schneucker sprach auch im Namen seines Amtskollegen Axel Moick aus Fischingen von gelebter Bürgerbeteiligung. „Für uns war das neu. Es hat einen Riesenspaß gemacht“, so sein Fazit.

Von der Badenova, die das Projekt betreut, erhalten die beiden Gemeinden nun detaillierte Steckbriefe zu den 25 Maßnahmen. Sie sollen Möglichkeiten aufzeigen und als Entscheidungshilfe dienen. Als nächstes folgt ein Gemeinderat-Workshop im Juli, bei dem die Ziele definiert und ein Klimaschutz-Bekenntnis ausgearbeitet werden soll. Im Oktober sollen die fertigen Klimaschutzkonzepte dann präsentiert werden. Aber auch die Umsetzungsphase, die dann beginnt, wird weiter begleitet.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading