Binzen Märchen vierhändig erzählt

Weiler Zeitung
Deug-Yun Kim und Rudolf Meister spielen „Klassik, die bewegt“ im Autohaus. Foto: Daniela Buch Foto: Weiler Zeitung

In der Reihe „Klassik bewegt“ spielen drei Pianisten Maurice Ravel

Binzen (db). Mehr als 100 Besucher kamen am vergangenen Sonntagnachmittag zum Familienkonzert „Klassik bewegt“ im Autohaus ASAG im Binzener Gewerbegebiet Dreispitz. Märchenhafte und beschwingte Klaviermusik mit den Pianisten Deug-Yun Kim, Ok-Hi Lee und Professor Rudolf Meister gab es dort zu genießen. Und die Erkenntnis mit nach Hause zu nehmen, dass Musik mehr auszudrücken vermag als Worte.

Wie es klingt, wenn Zwerge auf Nussschalen musizieren, verzauberte Prinzen und Prinzessinnen aufeinandertreffen, oder wie die Waldvögel die Wegmarkierung aus Brotkrumen aufpicken, hat der Komponist Maurice Ravel (1875– 1937) in seinem Zyklus „Ma mère l’oye“ (Mutter Gans) nachempfunden.

Das zeitlose, für Kinder geschriebene Werk kam nun am Sonntag beim Familienkonzert zu Gehör, und zwar in der ursprünglichen Fassung für Klavier zu vier Händen. Als Erzähler, der die jeweiligen Märchen vor den einzelnen Musikstücken vorlas, trat Rudolf Meister in die von prächtigen Rosenstöcken umrahmte Kulisse.

Schubert und Brahms zum Abschluss

Den Titel entlehnte Maurice Ravel damals der im Jahre 1697 von Charles Perrault veröffentlichten Märchensammlung „Geschichten von meiner Mutter, der Gans“. Die bezaubernde Suite fängt Schritt für Schritt die Atmosphäre der Geschichten von Dornröschen auf, vom kleinen Däumling, sowie von Laideronnette, Kaiserin der Pagoden (inspiriert vom Märchen „Die grüne Schlange“ von Marie-Catherine d’Aulnoy), und von der Schönen und dem Tier (in der literarischen Fassung von Jeanne-Marie Leprince de Beaumont, die das Volksmärchen „Die Schöne und das Biest“ als Vorlage heranzog).

Durch Aufgreifen des Motivs aus Dornröschen, das im Crescendo seine Augen aufschlägt, wurde das Publikum zum Eintritt in den in Fanfarenklänge mündenden „Feengarten“ eingeladen. Munter und eben buchstäblich schwungvoll aus dem Dornröschenschlaf gerissen, wurden die Konzertbesucher schließlich durch die Werke von Franz Schubert (1797– 1828), dessen Militärmarsch und ausgewählte Polonaisen erklangen, und Auszügen aus den „Ungarischen Tänzen“ von Johannes Brahms (1833– 1897).

Die Gemeinde Binzen freue sich, dass mit dem „märchenhaften Nachmittag“ bereits das fünfte Konzert in der Veranstaltungsreihe realisiert werde, sagte Bürgermeister Andreas Schneucker, Schirmherr von „Klassik bewegt“. Er richtete einen herzlichen Dank insbesondere an die Konzertpianistin Deug-Yun Kim, die seinerzeit die Initiative ergriffen und die Konzertreihe ins Lebens gerufen hatte, und dankte außerdem allen Beteiligten und Partnern, der IG Lebendiges Binzen, den Autohäusern ASAG und BMW Gottstein sowie dem Wohnpark Binzen.

u Das nächste Familienkonzert der Reihe „Klassik bewegt“ wird zu Nikolaus am 6. Dezember 2015 im Wohnpark Binzen stattfinden. Zu hören sein wird „Die Zauberflöte“ von Wolfgang Amadeus Mozart.

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