Binzen Mit gutem Beispiel vorangehen

Weiler Zeitung

Klimaschutz: Gemeinde will Bürger über geeignete Maßnahmen und Fördermöglichkeiten informieren

Beim Klimaschutz geht die Gemeinde Binzen mit gutem Beispiel voran. Für 23 000 Euro wurde in den vergangenen Wochen die Innenbeleuchtung im Rathaus saniert. Es handelt sich dabei um eine der priorisierten Maßnahmen im Rahmen des Klimaschutzkonzepts, das in Zusammenarbeit mit der Badenova und Bürgern erstellt wurde. Bei weiteren Maßnahmen sind nun auch die Einwohner gefragt.

Binzen. De facto musste die Gemeinde für die Innenbeleuchtung im Rathaus übrigens nur rund 16 000 Euro bezahlen. 7000 Euro kamen aus einem Fördertopf des Bundesumweltministeriums. Es wird damit gerechnet, dass sich der Stromverbrauch nun um 80 Prozent reduziert, wodurch jährlich 3800 Euro eingespart werden könnten. Die Investition hätte sich dann in etwas mehr als vier Jahren amortisiert. „Ein Beispiel dafür, dass Ökologie und Ökonomie keine Gegensätze sein müssen“, freute sich bei einem Pressegespräch Bürgermeister Andreas Schneucker über die neue LED-Technik.

Bei der Priorisierung des Maßnahmenkatalogs zum Klimaschutzkonzept wurden in einem ersten Schritt jene Projekte bevorzugt, bei denen mit relativ geringem Aufwand viel erreicht werden kann. Schnell stieß man dabei auf einen rekordverdächtigen Stromfresser: alte, ineffiziente Heizungspumpen.

Die Gemeinde plant deshalb nun eine Infoveranstaltung zum Thema. Interessierte Bürger, gerne auch aus den Nachbargemeinden, sind am Mittwoch, 15. März, ab 19 Uhr in den Sitzungssaal des Rathauses eingeladen. Die beiden ortsansässigen Installateure werden über die Vorteile einer Energiesparpumpe, aber auch Fördermöglichkeiten referieren. Eine kostenlose Beratung vor Ort darüber, ob der Austausch der Pumpe im Einzelfall sinnvoll ist, soll es für Hausbesitzer ebenfalls geben.

Zwischen 400 und 1000 Euro kostet der Austausch einer Heizungspumpe, eine einfache Maßnahme, durch die ein echter Stromfresser zum Stromsparer werden kann. Der zwölfköpfige Klimaschutzbeirat der Gemeinde hat bereits einen Flyer zum Thema kreiert.

Finanziell wird sich die Gemeinde bei dieser Maßnahme für Eigentümer heraushalten. Allerdings, so die Idee, könnte, sofern sich genügend Interessenten gefunden haben, eine Sammelbestellung aufgegeben werden, um für den Einzelnen günstigere Preise zu erzielen.

Der Klimaschutzbeirat sieht noch in einem weiteren Bereich jede Menge unausgeschöpftes Potenzial für Binzen: viele Süddächer nämlich, die noch nicht über eine Photovoltaikanlage verfügen. Auch zu diesem Thema soll die Bevölkerung informiert werden. Vorgesehen sind drei Infoabende, am 5. und am 26. April sowie am 10. Mai. Mittlerweile existiert auch ein Solarkataster für die Dächer der Gemeinde. Hausbesitzer können damit schnell das Potenzial ihrer Dächer für die Sonnenenergie erfassen. Auch hierbei will sich die Gemeinde finanziell heraushalten, sich auf das Informieren beschränken. Dabei denkt Schneucker durchaus auch an die Gewerbegebiete mit ihren „riesigen Flachdächern“.

Bei der Photovoltaik ist die Gemeinde übrigens längst mit gutem Beispiel vorangegangen: Die geeigneten gemeindeeigenen Dächer des Feuerwehrgerätehauses, der Grundschule und der beiden Kindergärten sind mit Solarzellen bestückt. Die Flächen wurden an die Bürgersolar Hochrhein verpachtet, bei der die Gemeinde auch Mitglied ist. Eine Kooperation, die sich gleich dreifach bezahlt macht – durch günstigen Strom, die Pachtgebühr und Dividenden.

Deutlich komplexer ist ein weiteres Projekt, das in die Top 5-Liste der zuerst umzusetzenden Klimaschutzaktivitäten mit aufgenommen wurde: die Sanierung von Altbauten. Darüber will die Gemeinde ihre Bürger dann als nächstes informieren.

Informationen zum Austausch von Heizungspumpen gibt es am Mittwoch, 15. März, ab 19 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses.

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