Binzen Studenten zeigen anregende Ideen

Christoph Schennen
Maximilian Heim und Johannes Kautzmann erläutern einem Bürger ihre „Schüüre“. Foto: Christoph Schennen

Nachwuchs-Architekten präsentierten am Freitag bemerkenswerte Entwürfe zur Wohnbebauung in den Höfen B und C im Baugebiet Kandergrund. Es könnte sein, so Stadtplaner Stephan Kahl, dass „Teilelemente“ aus ihren Konzepten realisiert werden.

14 Architektur-Studierende des Karlsruher Instituts für Technologie haben am Freitag im Rathaussaal ihre Ideen für die Höfe B und C im Baugebiet „Kandergrund“ vorgestellt. Die jeweils zehnminütige Präsentation der sechs Teams, die auch Modelle gefertigt haben, verfolgten zirka 120 Zuhörer. Viele Gruppen haben Städtebaukonzepte entwickelt, die Alternativen zum Bebauungsplan darstellen.

Der Entwurf von Emilie Klump und Carolina Stähle „Binzener Dreiklang Hoch 4“ beinhaltet drei Gebäudetypologien (Zeile, Box und Scheiben) und vier unterschiedliche Höfe (Werk-, Aktiv-, Garten- und Wohnhof). Ihr Mehrgenerationenwohnhaus (Zeile) bietet Zwei- bis Vier-Zimmer-Wohnungen, die über einen Laubengang erschlossen werden. Hinzu kommen Mehrgenerationen-WGs mit Zweier- bis Vierer-WGs (Box) sowie Häuser für Familien aus mehreren Generationen (Scheiben).

Große Scheunen geplant

Zentraler Bestandteil von Maximilian Heims und Johannes Kautzmanns Entwurf sind drei „Schüüren“, die den Typus der Scheune nachempfunden sind. In der Kita-Schüüre ist eine Betreuungseinrichtung für Kinder vorgesehen, die Feld-Schüüre bietet ein Fitnessstudio und ein Kurzzeit-Wohnangebot für Azubis und Monteure und die Hieber-Schüüre dient der Erweiterung des Hieber-Marktes und beherbergt einen Veranstaltungsraum im Obergeschoss.

Lina Gadamovsky, Aimée Issaka und Kyra Weis’ Gestaltung sieht kleine, mittlere und große Häuser vor, die über einen Laubengang, ein Treppenhaus oder einen direkten Zugang erschlossen werden und privat oder gemeinschaftlich genutzte Gärten biete.

Olivia Larsen und Elena Sittner haben auf die Höfe B und C uniforme Punkthäuser platziert, weil diese Gebäudeform aus ihrer Sicht optimal die Kaltluftströme aufnimmt, um ein angenehmes Wohnen trotz erhöhter Temperaturen im Klimawandel zu ermöglichen. Jede Wohnung hat einen Zugang zu einem im Zentrum des Hauses gelegenen Solarkamin aus Stampflehm, der für einen natürliche Durchlüftung der Wohnungen sorgt. Ihr Modell haben sie sogar in einem Windkanal getestet.

Kleine Brücke über Kander

Rebecca Echtenacher und Hannah Knauer wünschen sich eine Grünader durch den Kandergrund, die über eine Brücke auch auf das andere Ufer der Kander führt. Sie schlagen für das Gebiet drei Gebäudetypologien vor: die Laube mit einem Leichtbau-Kaltdach, einen Block (Holzmassivbau) mit zwei Wohneinheiten pro Geschoss und das zwei- bis dreigeschossige Townhouse in Holzständerbauweise.

Emma Dupont, Julia Kappeler und Victor Kuebart haben sich vom Kandergrund gelöst und zeigten anhand von drei Beispielen aus dem Dorf, dass durch eine Innenverdichtung in Binzen zahlreiche neue Wohnungen geschaffen werden könnten. Durch zehn Aufstockungen könnten laut ihrer Berechnung 40 Personen untergebracht werden, durch 15 Anbauten 60 Personen und durch Schaffung von Einliegerwohnungen 150 Personen.

Stadtplaner Stephan Kahl lobte die Semesterarbeiten der Architektur-Studenten: „Sie und die Gemeinde haben von dem Planungsprojekt profitiert.“ Die Semesterarbeiten würden nun in einer Dokumentation zusammengefasst. Nicht ausgeschlossen sei es, so Kahl, dass „Teilelemente“ aus den studentischen Entwürfen im Kandergrund realisiert würden.

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