Bürgermeisterwahl in Maulburg In lockerer Runde sich den Fragen der Bürger stellen

Ines Bode
Bürgermeister-Kandidatin Jessica Lang (links) lud vor dem zweiten Wahlgang zum Stammtisch mit Maulburger Bürgern ein. Foto: Ines Bode

Im Vorfeld der Stichwahl um das Maulburger Bürgermeisteramt hat Bewerberin Jessica Lang zum Stammtisch ins Gasthaus Ochsen eingeladen.

Lockere Stammtischatmosphäre mit der Bürgermeister-Kandidatin: Da ihre erste Wahlkampf-Einladung in den „Ochsen“ erfreulich verlaufen sei, bot sich die Wiederholung an, befand Jessica Lang im Zuge der Werbung für den zweiten Wahlgang.

Voll und voller wurde es im Gastraum, und Lang freute sich, dass mehr als 20 Bürger gekommen waren. Nebenbei wusste sie zu berichten, dass aus ihrem ersten Stammtisch einige neue Stammtische hervorgingen: Die Turnerfrauen hätten etwa beschlossen, sich regelmäßig zu treffen.

Eröffnet wurde der Abend mit Langs Ermunterung: Ob noch etwas offen sei? Punkt Eins galt der Wahlbeteiligung. Sie lag bei 55,8 Prozent, ein Ergebnis, das für viele enttäuschend ausfiel. Auch für die Kandidatin, die als örtliche Hauptamtsleiterin tätig ist. Stimmen meinten, in Maulburg sei die Beteiligung generell niedrig. Die Rede war von Wahlmüdigkeit und Desinteresse. Was da wohl zutreffe?

Positiv indes fiel Langs Besuch auf dem Wochenmarkt vor der Wahl aus. Bei ihren „Haustür“-Gesprächen wurde sie jedoch mit dem Satz konfrontiert: „Ich kann keine Frau wählen.“ Überwiegend sei es aber gut gelaufen.

Stammtisch auch nach Wahl

Eine andere Frage lautete, ob sie auch nach der Wahl zu Stammtischen komme. Klare Antwort: Ja.

Gelächter rief die Erkundigung hervor, was die Hauptamtsleiterin empfehle: In Solarenergie zu investieren oder auf die Klimaerwärmung zu warten.

Weiter ging es um die 100 Euro-Hallenmiete für Vereine pro Tag, „nichts ist in Stein gemeißelt“, so Lang.

Sie selbst wollte wissen, ob die Verwaltung aus Sicht der Bürger dienstleistungsorientiert arbeite. Antwort: Kopfschütteln mehrerer Gäste. Kritik galt den vergangenen zwei Jahren, da wegen der Baustelle die Älteren, die schlecht zu Fuß seien, kaum ins Rathaus kamen. Online-Abwicklung sei nicht für jedermann geeignet. Lang gab an, die Digitalisierung sei Pflichtaufgabe. Allerdings sei einiges anders gelaufen als geplant.

Diskutiert wurden die Nahwärme-Pläne, und Tempo 30 auf der L 139 im Ortsbereich. „Tempo 40“ wäre ideal, rief ein Bürger. Lang wies darauf hin, Tempo 40 erfordere eine Sonderregelung.

Zahlen und Fakten erklärt

Nicht zuletzt ging es um das Gewerbegebiet West und die nötige neue Verkehrsführung. Lang erklärte Fakten und Zahlen. Auf hartnäckige Nachfrage betonte sie: Der Haushalt werde nicht belastet, es entstünden keine zusätzlichen Kosten, denn die Flächen des auf Jahrzehnte angelegten Projekts werden verkauft. Er sehe das anders, meinte der Fragesteller und die Kandidatin argumentierte, sie sehe das auch anders.

Sich durchzusetzen, darum könnte es auch beim Sommer-Festival am Rathaus gehen. Das letzte ist mehrere Jahre her. Der frühere Veranstalter und Ex-Ochsen-Wirt Uwe Friesen bestätigte der Gastgeberin, die Neuauflage wäre möglich.

Ein größerer Wunsch war der nach dem Dorffest, jeder Verein feiere nur noch für sich. Das liege an den Auflagen, man brauche ein „1000-prozentiges Sicherheitskonzept“, hieß es. Geringer gewertet wurden die Probleme Personalmangel und Lärmbelästigung.

Die Stichwahl um das Maulburger Bürgermeisteramt findet am Sonntag, 17. März, statt. Die Wähler können sich dabei zwischen den beiden Kandidaten mit den meisten Stimmen des ersten Wahlgangs entscheiden: Jessica Lang und Lars Halter.

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