Efringen-Kirchen Beim Obst Schäden besonders dramatisch

Weiler Zeitung
Nur wenige Obstblüten wie diese Huttinger Apfelblüten haben die Frostnächte der vorigen Woche überstanden. Foto: Ralph Lacher Foto: Weiler Zeitung

Frost: Enormer Ausfall bei Kirschen / Nussernte fällt aus / Egro hat Lieferprobleme

Efringen-Kirchen/Markgräflerland (os). „Einen so flächendeckenden Frostschaden und vor allem so viele nachhaltige Schäden wie vorige Woche gab es jahrzehntelang nicht. Das ist eine Katastrophe für das Markgräflerland“, sagt Kreisobstbauberater Klaus Nasilowski in seiner ersten Bilanz der zwei Frostnächte vom 20. und 21. April. Auch Geschäftsführer Lorenz Boll vom größten Vermarkter des regionalen Obstes, dem Erzeugergroßmarkt (Egro) Oberrotweil/Efringen-Kirchen, spricht von einer „besorgniserregenden bis katastrophalen Lage“.

Das Ausmaß sei enorm, sagen Nasilowski und sein Egro-Berater-Kollege Hubert Schneider. Bei den Kirschen sei kaum mehr etwas zu retten, vielerorts erfror die gesamte Ernte. Kaum besser sieht es bei Johannis- und Stachelbeeren aus. Bei Äpfeln liegen die Verluste bei 70 Prozent, bei Birnen bei über 80. Auch bei den Zwetschgen seien die Schäden katastrophal. Und die Nussernte werde komplett ausfallen.

Beim Obst ist ein Frostschaden erheblich schlimmer als bei den Reben. Denn Obst hat keine Beiaugen, und deshalb gibt es auch keine Notreife. „Was einmal erfroren ist, wächst nicht mehr nach“, sagt Hubert Schneider.

Nicht ganz so schwer betroffen sind die höheren Lagen, etwa Blansingen und Huttingen. Der Huttinger Obstbauer Markus Schörlin bestätigt diese Einschätzung. Zwar sind bei ihm auch Birnen und Kirschen stark in Mitleidenschaft gezogen, allerdings nicht so schlimm wie weiter unter im Tal. Während er auch bei den Zwetschgen mit hohen Ertragsausfällen rechnen muss, sehe es bei den Äpfeln noch einigermaßen gut aus.

Vom Frost weitgehend verschont blieben hingegen Spargeln und Erdbeeren, zumindest die, die durch Folien geschützt werden. „Nur einige wenige Spargelköpfe wiesen Schäden auf“, sagt Hubert Schneider. Das Problem beim Spargel ist eher die anhaltende Kälte. So liege der Ertrag nach einem guten Start derzeit zwei Drittel unter dem zu Saisonbeginn.

Für Geschäftsführer Boll ist die Situation auch für den Egro besorgniserregend. Es werde bei Mini-Ernten bei fast allen Obstsorten sehr schwierig, die Lieferkontrakte mit dem Lebensmittelhandel zu erfüllen.

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