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Efringen-Kirchen Besondere Tradition erhalten

Weiler Zeitung
Der Vorsitzende Markus Strohmeier gratulierte Kassierer Hansjürgen Weiss und dem stellvertretenden Vorsitzenden Peter Geugelin (von links) zu deren Wiederwahl. Foto: Rolf Mück Foto: Weiler Zeitung

Generalversammlung: Böllerschützen ziehen Bilanz / Strenge Auflagen für Verein

Von Rolf Mück

Ihre dritte Generalversammlung haben die Böllerschützen Blansingen am vergangenen Samstag im „Römischen Hof“ veranstaltet. Die Mitglieder wollen weiterhin an der Tradition des Böllerschießens festhalten und verschiedene Anlässe umrahmen.

Blansingen. Der noch junge Verein wurde vor zwei Jahren von Blansingern gegründet, die das Brauchtum des Böllerschießens erhalten wollen. In früheren Jahren gab es in den Dörfern des Markgräflerlands die „Chränzler“. Das waren die jungen, noch unverheirateten Dorfbewohner, die bei Hochzeiten Kränze für die Haustüren des Brautpaars banden und den Gang der Hochzeitsgesellschaft zur Trauung in die Kirche mit Böllerschüssen begleiteten. Dieses Schießen mit selbstgebauten Böllern war natürlich nicht ganz ungefährlich und eigentlich auch nicht erlaubt, und wird heutzutage auch nirgendwo mehr praktiziert.

Damit diese Tradition nicht in Vergessenheit gerät, entstand der Verein in Blansingen, wo das Böllerschießen nun ganz legal mit der Genehmigung der Behörden zelebriert werden kann. Dazu müssen die Aktiven des Vereins strenge Auflagen erfüllen, die Ausübung dieser Tätigkeit ist auch nur in einem Verein, der Brauchtumspflege betreibt, erlaubt, einer Einzelperson ist es nicht gestattet, mit Böllern zu schießen. Jeder Schütze muss den Böllerschein machen, das bedeutet, dass er einen eintägigen Kurs absolviert und anschließend eine Prüfung durch einen Prüfer vom Regierungspräsidium. Voraussetzung für die Prüfung ist eine Unbedenklichkeitsbescheinigung, die vom Landratsamt ausgestellt werden muss. Außerdem muss der Böllerschein alle fünf Jahre neu beantragt werden.

Die Böller selber müssen zertifiziert sein, und werden ebenfalls im Fünf-Jahres-Rhythmus vom Beschussamt in Ulm auf ihre Sicherheit getestet. Auch das lagern des Schwarzpulvers, das für das Schießen benötigt wird, unterliegt strengen Auflagen und die Genehmigung zum Böllerschießen kann von den Behörden jederzeit wieder entzogen werden.

Der Vorsitzende der Böllerschützen, Markus Strohmeier, gab in seinem Bericht über das vergangene Vereinsjahr einen kurzen Überblick auf die Tätigkeiten der Aktiven. Die 16 aktiven Mitglieder haben verschiedene Anlässe wie Hochzeiten und Festlichkeiten mit Böllerschüssen umrahmt, so Strohmeier, und ein Grillfest für die Mitglieder veranstaltet. Eine weitere Veranstaltung des Vereins sei das aufstellen des Maibaums gewesen.

Kartonagesammlung zur Kostendeckung

Um die laufenden Kosten zu decken, würde man jeden Monat eine Kartonagensammlung durchführen, so Strohmeier. Dazu hat der Verein einen Kartonagencontainer gemietet, wo die Einwohner jeden ersten Samstag im Monat von zehn bis dreizehn Uhr an der Blansinger Wolferhalle Kartonabfälle abgeben können. Diese Aktion sei vorerst in der Probephase, so der Vorstand. Wenn sie sich bewährt, will der Verein die Sammlung dauerhaft veranstalten.

Auf anraten des Landratsamts habe man eine Versicherung abgeschlossen, sagte Strohmeier, um Dritte vor Unfällen abzusichern.

Schriftführer Stefan Brehm listete in seinem Bericht die Termine des Vereins auf: Mit den Böllern geschossen hatte man am Blansinger Neujahrsempfang, an zwei Hochzeiten, an der Gewerbeausstellung in Efringen-Kirchen, wo die Mitglieder auch einen Stand betrieben hatten, und beim „Dörfercup“ des FC Huttingen.

Gemeinsam mit den Jugendlichen aus Welmlingen, wo ebenfalls ein Maibaum gestellt wurde, hatte man die Maibäume aus dem Wald geholt, so Brehm in seinem Bericht.

Der stellvertretende Vorsitzende Peter Geugelin wurde in seinem Amt bestätigt und auch Kassierer Hansjürgen Weiss wurde wiedergewählt. Jochen Bahlinger wurde zum neuen Kassenprüfer bestimmt.

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