Efringen-Kirchen Bürgersprechstunde für schnellen Internetanschluss

Weiler Zeitung
Voll war der Rathaussaal bei der Infoveranstaltung zur Breitbandversorgung in Egringen. Über 250 Bürger drängten sich bis in Treppenhaus, lauschten den Informationen von Pepcom-Geschäftsführer Frank Hornberger, Bürgermeister Philipp Schmid und Zwecksverbands-Geschäftsführer Paul Kempf. Foto: Marco Schopferer Foto: Weiler Zeitung

Breitbandversorgung: 250 Interessierte in Egringen / Nicht jedes Jahr zwei Orte zu schaffen

Egringen (mao). Der Egringer Rathaussaal war viel zu klein für die vielen Interessenten, die sich über schnelles Internet mit Glasfasertechnik informieren wollten. Neu war, dass nun womöglich doch nicht zwei Ortschaften der Gemeinde pro Jahr bis ins Haus an das Glasfasernetz angeschlossen werden.

Diese Zusage hatte Paul Kempf, Geschäftsführer des Zweckverbands Breitbandversorgung im Landkreis Lörrach, noch bei den Auftaktveranstaltungen in Huttingen und Blansingen gemacht. Erstmals modifizierte Kempf nun: Für größere Ortschaften wie Istein seien solch aufwändige Tiefbauarbeiten notwendig, dass dann womöglich keine zweite Ortschaft mehr bis ins Haus angeschlossen werden könnte: „Für Istein mit seinen 1200 Einwohnern brauchen wir für die Tiefbauarbeiten mindestens ein dreiviertel, wenn nicht ein ganzes Jahr“. Damit verschiebt sich das wirklich schnelle Internet für Nachbardörfer in der Warteschleife um ein Jahr. Ähnliches wie für Istein könnte auch für Egringen gelten.

Kempf machte deutlich, dass der Zweckverband, aber auch der Gemeinderat, über die Reihenfolge entscheidet. Allein 25 Millionen Euro kosteten die Anschlüsse aller Häuser in der Gemeinde, über 300 Millionen Euro seien kreisweit notwendig. Auf einen Schlag sei dies schlicht nicht zu stemmen. Wichtigstes Indiz soll deshalb die Anschlussquote sein. In Egringen (eingeladen waren auch die Mappacher und Maugenharder) war die Begeisterung für Glasfaseranschlüsse spürbar groß. Binnen Minuten waren die im Anschluss verteilten Anträge für Gewerbebetriebe vergriffen. Viele Interessierte gingen leer aus, können das Formular aber auf der Homepage der Gemeinde runterladen.

Kritische Fragen an den Netzbetreiber Pepcom gab es auch. Ob das Unternehmen überhaupt eine entsprechende Kapitaldeckung habe, um solch ein Großprojekt zu stemmen, wollte ein Fragesteller wissen. Sehr wohl, fand Pepcom-Geschäftsführer Frank Hornberger, immerhin sei man mit der Mutterfirma Telecolumbus drittgrößter Kabelnetzanbieter Deutschlands.

Paul Kempf erlaubte dann noch einen Blick in die Ausschreibungsmodalitäten. Nur solvente Partner kamen in die engere Auswahl, man habe sich Bürgschaften geben lassen und sei in der Lage, die in den Kästen installierte Technik notfalls schnell herauskaufen zu können.

Den Namen Pepcom wird man sich wohl auch gar nicht so lange merken müssen. Die Verträge werden bereits mit der hauseigenen Marke cablesurf abgeschlossen, und man überlege sich, ob im kommenden Jahr nicht eine bundesweit agierende Firma unter neuem Namen geschaffen werden soll, kündigte Hornberger an.

Auch bei den Preisen ist einiges in Bewegung. Das Tarifmodell werde aktuell von Grund auf überarbeitet, auch eine Telefonflatrate in die Schweiz rechne man durch. Wichtig sei, dass Interessenten sich ab August in der örtlichen Bürgersprechstunde meldeten, dort könnten allfällige Fragen zum privaten Anschluss beantwortet werden.

Grundsätzlich seien die aktuellen Tarife aber durchaus wettbewerbsfähig. Für eine 30- bis 50-MBit-Leitung im ersten Jahr und Festnetzflatrate fallen 20 Euro im Monat, danach 40 Euro/Monat an. Diese Tarife soll es ab Mitte November auch in Egringen, Maugenhard und Mappach geben.

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