Istein (cre). Anlässlich seines 20. Geburtstags hatte der „Chor inTakt“ unter dem Motto „Rhythm of Life“ zu einem Benefizkonzert in die Isteiner Kirche St. Michael geladen. Bei bester Laune feierte der Chor dort am Samstagabend mit einer großen Gästeschar. Normalerweise sei es üblich, erklärte Hausherr Pfarrer Josef Dorbath in seiner Begrüßung, dass derjenige, der Geburtstag habe, Geschenke erhalte. In diesem Fall jedoch wolle der Chor den Brauch umkehren und seine Gäste mit einem Konzert beschenken. Statt Eintritt zahlen zu müssen, wurde das Publikum um eine Spende gebeten. Diese soll, wie Pfarrer Dorbath mitteilte, dem Verein „Kinderlachen“ und der Jugendarbeit der Bergwacht Istein zugute kommen. Kurzweilig und immer mit dem Schalk im Nacken führte Chorleiterin Susanne Lesnarowski-Koc selber durch das Programm. Klonschaf Dolly und Chorgründung 1996 Rückblickend auf 20 Jahre Chorgeschichte – der Chor war 1996 als Singkreis vom damaligen Isteiner Pfarrer Patrick Graf ins Leben gerufen worden – nannte sie den Chor einen „echten Service-Chor“. Mit „Honeysuckle Rose“ habe man das Publikum aufgeklärt, mit „Drunken Sailor“ vor übermäßigem Alkoholkonsum gewarnt und mit „Shoo fly pie“ zur Herstellung von „Apfelpfannenschlampampe“ inspiriert. Zur gleichen Zeit wie die Chorgründung, wusste die Chorleiterin zu berichten, wurde in Schottland das Klonschaf Dolly „geboren“, Deutschland zum dritten Mal Fußballeuropameister und in Japan das Pokemon erschaffen. Ihr Markenzeichen: Spaß am Singen Zum Jubiläumskonzert stand jedoch weniger der Servicegedanke im Vordergrund, als vielmehr der Spaß am Singen, den die 33 Sängerinnen und sechs Sänger gleich von Beginn an mit „Adiemus“ ihren Zuhörern in der vollbesetzten Kirche vermittelten. Spaß am Singen – das ist wohl auch das Markenzeichen des Chors. Sämtliche Lieder aus den Bereichen Jazz, Pop und Rock wurden auswendig und ohne Notenblätter in den Händen vorgetragen. Die Hände wurden stattdessen gebraucht, um die vorgetragenen Texte gestisch zu unterstreichen. Insbesondere war dies beim Lied „Africa“, einem Schmankerl aus dem Chorrepertoire, der Fall, in dem leichter Regen mit Händereiben beginnend sich steigerte über durch Schenkelklopfen dargestellten Platzregen bis hin zu einem veritablen Gewitter, bei dem die Chormitglieder zum Donnern auch ihre Füße einsetzten. Das Publikum belohnte es mit donnernden Applaus. Berührungsängste mit fremdsprachigem Liedgut kennt der Chor nicht. Englischsprachige Lieder stellen schon längst kein Hemmnis dar. Dass sie auch des Französischen mächtig sind, stellten die Sänger und Sängerinnen mit „Vois sur ton chemin“ unter Beweis. Mit dem Abendlied „Limu Limu Lima“ gab’s gar einen Ausflug ins Schwedische. Ruhigeres Liedgut dominierte Insgesamt dominierte das eher ruhigere Liedgut. Auch Stücke wie „Radio Gaga“ von Queen wurden dem Charakter eines Konzerts im sakralen Raum angepasst. Das war aber auch der einzige Tribut, den der Chor dem Auftrittsort zollte. Geistliche Gesänge gehören, abgesehen von Gospels, eh nicht unbedingt zum Repertoire des Chors. Wieder einmal bewies der Chor seine stimmliche Vielfalt, wobei die Sängerinnen in der Lage sind, den Mangel an männlichen Stimmen auszugleichen. Mehr Männerstimmen würden allerdings der ohnehin vorhandenen Ausdrucksstärke des Chors weitere Möglichkeiten eröffnen. Wieder einmal erlebten die Besucher ein tolles Konzert eines ausgezeichneten Chors. Mit stehendem Applaus dankten sie den Sängern und Sängerinnen, Chorleiterin Susanne Lesnarowski-Koc und dem den Chor stets wirkungsvoll begleitenden Pianisten Yves de Groot. Gemeinsam ließen Chor und Besucher den Abend in lauer Sommerluft auf der Terrasse des Pfarrkellers bei Sekt und Muffins ausklingen.