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Efringen-Kirchen Ein fulminanter Konzertabend

Weiler Zeitung
Der Musikverein Efringen-Kirchen begeisterte bei seinem Jahreskonzert unter Leitung von Achim Lais. Vielfältige musikalische Kontraste setze er musikalischer Beliebigkeit entgegen. Foto: Marco Schopferer Foto: Weiler Zeitung

Jahreskonzert: Der Musikverein Efringen-Kirchen sorgte für Gänsehaut und grandiose Höhepunkte

Von Marco Schopferer

Achim Lais ist in Efringen-Kirchen angekommen. Beim zweiten Jahreskonzert unter seiner Leitung führte er die Musikerinnen und Musiker des örtlichen Musikvereins in popmoderne Sphären der Blasmusik und begeisterte damit das Publikum, das am Samstag in der Mehrzweckhalle eine wahrlich außergewöhnliche Konzertdarbietung erleben durfte.

Efringen-Kirchen. So viel Begeisterung spürt man selten. Nicht nur beim Publikum, sondern gerade bei den Musikern. Funkelnde Augen bei den Musikern im Orchester und ein Esprit versprühender Dirigent Achim Lais. Wenn dann auch noch der Musikausschuss gemeinsam mit dem Dirigenten eine attraktive Musikauswahl trifft, kann so ein Jahreskonzert zu einer wahren Kür werden.

Marcel Kufner fasste in Vertretung der Vorsitzenden Julia Jelke das Motto des Abends unter dem Stichwort „Kontraste“ zusammen. Das schürte Erwartungen, denn hinter dem Begriff „kontrastreich“ verbirgt sich allzu oft wenig anspruchsvolle Beliebigkeit.

Doch schon der Auftakt mit „Signature“ setzte musikalische Akzente und mit dem nachfolgenden „Zigeunerbaron“ von Johann Strauß junior hatte man sauber instrumentiert die melancholisch energische Zigeunermusik mit klassischen Polka- und Walzerklängen abgewechselt. Weitaus weniger bekannt, aber mit seinen vielfältigen Tempi umso beeindruckender waren dann „Diogenes“, das besonders pfiffig umgesetzte Werk „Finnegans Wake“ und der fantastisch-musikalische Flug mit „The Spirit of St. Louis“ über den Atlantik.

Und im zweiten Teil zündete der Musikverein dann mit „Grand March“ und „Slidestream“ eine musikalische Rakete nach der anderen. Das Medley mit den Musicalhits von „Les Miserables“ und dem famosen „Lied des Volkes“, der Symphonie von Menschen, die nicht länger Sklaven sind, sorgte für Gänsehaut in der Halle.

Beendet wurde das offizielle Programm mit einem Medley der Rockgiganten „The Police“ und überraschte zuvor mit der flotten Tareantella „Am Sportplatz“ von Karol Pádivý. Susanne Knorr als überaus charmante und humorvolle Moderatorin sprach von einem temporeichen Stück, durch das man sich „genau so gut wie Profifußballer durchschummeln und -mogeln könne – und dabei ganz unschuldig aussehe“.

Nichts von all dem war wahr. Wie auf Doping jagte Achim Lais seine Musiker durch das Stück und sorgte für einen weiteren grandiosen Höhepunkt.

Die Besucher zeigten sich begeistert über ein wahrlich kontrastreiches Programm und klatschen gleich zwei Zugaben heraus. Aber auch hier verlor man sich nicht in Beliebigkeiten.

Mit dem Bernstein Stück „Wrong Note Rag“ zeigte man Liebe und Mut zum Schrägen und sorgte wieder für einen weiteren dieser Gänsehautmomente. Mit dem nachdenklichen „Cast away“ versuchte man die Begeisterung des Publikums etwas herunterzukühlen. Rhythmisch klappte das, musikalisch setzte das Orchester aber bei zahlreichen Besuchern sicherlich wieder einen dieser von innerer Zufriedenheit beseelten Glücksmomente frei.

Doch aller Applaus half nichts, auch dieser Konzertabend mit einem fulminanten Auftritt der Musiker fand ein Ende.

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