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Efringen-Kirchen Eine Frau voller Power und Talente

Siegfried Feuchter
Sonja Müller ist eine agile Frau, die sich in vielfältiger Weise engagiert. Foto: Siegfried Feuchter

Sonja Müller aus Efringen-Kirchen tanzt sehr gerne, spielt Klavier und ist Vorsitzende der Egringer Trachten- und Volkstanzgruppe.

In Fischingen ist die 54-jährige kaufmännische Angestellte aufgewachsen und lebt nunmehr seit 20 Jahren in Efringen-Kirchen. Bereits mit elf Jahren ist Sonja Müller über ihre Patentante Heidi Brunner zur 1977 gegründeten Trachten- und Volkstanzgruppe Egringen gekommen. Die Faszination für den Trachtentanz und die Tracht an sich – das Bewahren des Brauchtums – hat sie seither nicht mehr losgelassen. Es ist die Vielfalt der Trachtentänze mit ihren verschiedenen Formen, die exakte Darstellung der bodenständigen Figurentänze, was Sonja Müller beeindruckt. „Ich bin froh, dass ich dabei geblieben bin“, sagt sie rückblickend, wohlwissend, dass man in jungen Jahren durchaus noch andere Interessen als Trachtentanz hat.

Faszination für Tracht und Volkstanz

Die Frau mit viel Power und Unternehmungsgeist engagiert sich seit 20 Jahren auch im Vorstand der Trachtengruppe, wobei sie seit zehn Jahren als souveräne Vorsitzende an der Spitze steht. Es ist ihr Bestreben, noch mehr Erwachsene für den Trachtentanz zu begeistern und zum Mitwirken zu animieren. Dabei weiß sie, dass viele Leute eine Hemmschwelle haben, sich einer Trachten- und Volkstanzgruppe anzuschließen.

Vor allem tanzfreudige Männer benötigt der Egringer Verein, der nicht nur ein intaktes Gemeinschaftsleben hat und wöchentlich einmal zusammenkommt, sondern auch Jahr für Jahr einen ansprechenden Heimatabend mit Tanz und Theater auf die Beine stellt. Darüber hinaus nimmt die Gruppe das Jahr über an verschiedenen Veranstaltungen und Umzügen teil, unter anderem auch am Basler Tattoo, und präsentiert die Vreneli-Tracht.

Mit der 20-jährigen Lena Riegert hat die Egringer Trachtengruppe eine neue, junge Tanzlehrerin. Und stolz ist Sonja Müller darauf, dass der Verein zuversichtlich in die Zukunft blicken kann. Denn der Kindergruppe unter der Leitung von Ronja Wenk und Stefanie Littin gehören zwischen 25 und 30 Kinder an. „Ich hoffe, es bleiben möglichst viele dabei“, sagt die Vorsitzende.

Die Schauspielerei hat es Sonja Müller seit jeher angetan. „Ich bin schon als Kind gern aufgetreten.“ Ihr Talent, das sich bereits bei ihren Auftritten an den Kindernachmittagen und Heimatabenden der Trachtengruppe zeigte, blieb nicht verborgen.

Schon von Kindesbeinen an Theater gespielt

„Probier es mal“ hatte sie gegen Ende der 1990er-Jahre Günter Scheurer animiert, bei der bekannten alemannischen Theatergruppe „Kulissebürzler“ mitzuwirken. 1998 feierte Sonja Müller Premiere, seither gehört sie zum Stammpersonal der Gruppe und überzeugt Jahr für Jahr in einer tragenden Rolle.

Ende Februar beginnen jeweils die Proben, jeden Dienstag kommen die zehn bis zwölf langjährigen Aktiven zusammen und bereiten sich auf die Ende Juli beginnende, etwa drei Wochen dauernde Freilichtsaison mit bis zu neun Aufführungen im Markgräflerland und Wiesental vor. Dann steht Sonja Müller nach einer anstrengenden Probezeit „auf den Brettern, die die Welt bedeuten“. Wie gefestigt die Gruppe ist und welchen Zusammenhalt die Theaterspieler auszeichnet, zeigt sich auch daran, dass sie ohne Regisseur auskommt. Alles wird gemeinschaftlich gemacht – auch der Auf- und Abbau der Bühne. Jeder hilft jedem.

„Eine gewisse Anspannung gehört dazu“

Wenn bei diesen Freilichttheateraufführungen bis zu 500 Besucher kommen, wie beispielsweise im vergangenen Jahr beim Weingut Brenneisen in Egringen, dann kommt auch bei der erfahrenen Laienschauspielerin Nervosität auf. „Eine gewisse Anspannung gehört einfach dazu“, sagt die 54-Jährige, der nicht nur das Spielen auf der Bühne Spaß macht, sondern auch das Hineintauchen in eine bestimmte Rolle und das Verkleiden.

„Dank Thomas Hofer haben wir einen reichen Fundus an Kleidungsstücken“, freut sich Sonja Müller. Sie wird in diesem Jahr bei der Komödie „Schatz i bi do“ wieder eine Hauptrolle inne haben. Bei dem Stück geht es um den Rollentausch zwischen Mann und Frau innerhalb der Familie. Mehr möchte sie noch nicht verraten.

Sport als Ausgleich für ihr starkes Engagement in Beruf und Ehrenamt ist ein Muss für Sonja Müller, die bis zur Auflösung des Akkordeonorchesters Efringen-Kirchen Akkordeon gespielt hat. Denn Musik und Musizieren gehören für sie dazu. Inzwischen spielt sie Klavier und nimmt auch Unterricht.

Und da sie sich auch gern in der freien Natur aufhält, wandert sie an den Wochenenden oder in den Ferien mit ihrem langjährigen Lebensgefährten Adolf Kalkovski viel. Die Tage von Sonja Müller sind jedenfalls vielfältig und reichlich ausgefüllt.

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