Die Gebühren für die Betreuung der Grundschüler in Efringen-Kirchen, Istein und Egringen werden verdoppelt. Die bisherigen Sätze, die über zehn Jahre alt sind, gälten in anderen Gemeinden als „lächerlich billig“, erklärte Hauptamtsleiter Clemens Pfahler. Die Gemeinderäte stimmten denn auch mit großer Mehrheit zu. Von Clemens Leutz Efringen-Kirchen. Bisher ist für ein Kind, das in der Grundschule vor und nach dem Unterricht betreut wird, 15 Euro monatlich zu zahlen, für die Nachmittagsbetreuung zwischen 13.30 und 16.30 Uhr sind es 35 Euro. Künftig kostet die verlässliche Grundschule 30 Euro im Monat, die Nachmittagsbetreuung 70 Euro. Weiterhin gibt es die Möglichkeit, für die Verlässliche Grundschule eine Punktekarte zu erwerben, wenn das Kind die Angebote nur ab und zu nutzt. Diese kostet statt 30 künftig 60 Euro, und gleichzeitig sinkt die Zahl der Betreuungstage von 40 auf 30. Die Punktekarte gehe mit einem hohen Planungsrisiko und zusätzlichem Verwaltungsaufwand einher, schilderte Pfahler. Der soziale Aspekt: Bei den bisherigen Gebühren bleibt es für das zweite Kind einer Familie, die das Angebot nutzt. Und jedes weitere Kind bleibt ganz kostenfrei. Hauptamtsleiter Clemens Pfahler rechnete vor, die Preise Efringen-Kirchens bewegten sich pro Stunde und Kind bei 50 Cent. Das sei billiger als das Parken in Lörrach. Und die Stadt Schopfheim sei jetzt von der Kommunalaufsicht gemahnt worden, die Kindergartengebühr zu erhöhen, um für mehr eigene Einnahmen zu sorgen. Im Umkreis würden bis zu 38 Euro für die verlässliche Grundschule und 100 Euro für die Nachmittagsbetreuung verlangt. Pfahler erinnerte auch daran, dass die Gemeinde bislang gar keine Satzung über die Betreuungsangebote habe; alle Regelungen fußten lediglich auf Gemeinderatsbeschlüssen. Für die Betreuung beschäftigt die Gemeinde für 91 000 Euro pro Jahr acht Teilzeitkräfte. Hinzu kommen Kosten, die sich auf rund 20 000 Euro im Jahr summieren – für Material, Ausstattung, Heizung, Reinigung, Versicherungen oder für die Fahrten zwischen Schulzentrum Efringen-Kirchen und Schule Istein, wo die Nachmittagsbetreuung stattfindet. Dem stehen Gebühreneinnahmen von bisher 31000 Euro jährlich gegenüber, weitere 27 000 Euro steuerte das Land bei. Die Kostendeckung liege bei 55 bis 60 Prozent, schätzte Pfahler. Bernd Münkel hätte gerne „mehr Sensibilität an den Tag gelegt“ und in zwei Schritten erhöht, „damit keine schlechte Stimmung aufkommt“. Karl Rühl fand indes, „die Eltern kommen aus dem Zahlen nicht mehr raus“, und die Erhöhung trage nicht dazu bei, Paare zum Kinderkriegen zu ermutigen. Marianne Staiger-Dold berichtete aus 30 Jahren Erfahrung als Nachmittagsbetreuerin, dass diese Angebote „in der Regel von Doppelverdienern in Anspruch genommen“ werden. Auch Reinhard Knorr fand, „die Bürger erwarten solche Angebote und sind bereit, sie zu bezahlen“. Dadurch ließe sich ein Karriereknick verhindern. Die Leistungen erbringe die Gemeinschaft, aber die Eltern müssten einen angemessenen Beitrag leisten, fand Bürgermeister Philipp Schmid. Allerdings seien nicht alle auch Doppelverdiener, gab Karl Rühl zu bedenken und stimmte als einziger gegen die Erhöhung.