Efringen-Kirchen (mao). Wegzudenken ist der Frauenflohmarkt in der Efringen-Kirchener Mehrzweckhalle längst nicht mehr. Was die örtlichen Grünen zunächst im evangelischen Gemeindehaus begannen, hat sich zwischenzeitlich in der achten Auflage im Foyer der Halle fest etabliert und zieht immer wieder die Besucherinnen in Scharen an. Es ist schon eine spezielle Atmosphäre, wenn ausschließlich Frauen mit Frauen handeln. Dann scheint ein höheres Maß an Respekt und gegenseitiger Wertschätzung allein schon für einen niedrigeren Lärmpegel zu sorgen. So entspannt lässt sich jedenfalls kaum irgendwo shoppen. Dabei ist durchaus was los: Die fast ausschließlich weiblichen Besucherinnen drängen sich in den Gängen zwischen vollbeladenen Tischen. Ramsch sucht man hier vergebens, selbstgetragene Kleidungsstücke, von denen man sich nur schweren Herzens trennt, dominieren. Und wer glaubt, dass Frauen – wie Ex-Kanzler Gerhard Schröder es einmal formulierte – nur für das „Gedöns“ zu Hause zuständig seien, wird beim Frauenflohmarkt überrascht sein: Kinderklamotten oder Spielzeug sind auch hier selten. Gefragt sind bequeme Damenschuhe, Halsketten, Ringe, Kleider und Blusen und alles in einer wirklich guten Qualität. „Wir wollen eben ein echter Anziehungspunkt sein“, sagen die beiden Organisatorinnen Katrin Pfannenstiel und Carola Freudemann und nutzen ganz bewusst das Wortspiel – der Frauenflohmarkt ist eben in erster Linie ein Ort des Anziehens, wo sich kleine Schätze finden lassen, die das weibliche Herz höher schlagen lassen. Männer dürfen übrigens auch durch die Gänge schlendern – aber nur zum Kauf von Produkten, die sie dann wohl in aller Regel an ihre Partnerin verschenken sollen. Es gab auch noch Kaffee, Kuchen und Sekt, erstmals wurde die Bewirtung von einer Männerwandergruppe organisiert. Doch auf Nachfrage, wer denn die zum Verkauf feil gebotenen leckeren Kuchen gebacken habe, bekennen sie: „unsere Frauen“. Aber man habe immerhin die Laugenbrötchen selbst mit Butter bestrichen, wendet noch einer der männlichen Servicekräfte zur Verteidigung ein. Und die Gemeinde schickte erneut den uniformierten Gemeindevollzugsbeamten beim Frauenflohmarkt vorbei. Nicht als freundliche Einparkhilfe, sondern um das strikte Parkverbot vor der Feuerwehr durchzusetzen. Als eine Art von Mobbing wollte man diese erneute behördliche Überwachung dennoch ganz bewusst nicht sehen. Schwamm drüber, hieß die Losung der Frauen.