Schwieriger wird es dann beim Stand auf dem Wochenmarkt. „Schauen Sie, was die anderen Marktbeschicker machen, heben sie sich etwas davon ab und achten sie darauf, dass es nicht aus der Art der anderen schlägt“, riet die Fachfrau. Konkret könnte dies sein, dass man einen Meter des Marktstands einem bestimmten Produkt einräumt und die Fläche auch noch mit viel Luft einrichtet. „Mut zur Lücke“, nannte die Fachfrau ein in vielen Bereichen angewandtes Merkmal, um Aufmerksamkeit zu generieren. Auch dass man den Marktstand farblich sortiert einrichtet, könnte einen Aha-Effekt bei den Kunden hervorrufen.
Wichtig ist auch, mit der Qualität und Frische der Produkte zu überzeugen. Katja Brudermann nannte in ihrem Vortrag das Beispiel eines Spargelhändlers, der sein Gemüse im eiswürfelgekühlten Wasserbad präsentiert oder das eines Winzers der in seinem Hofladenregal immer nur drei oder vier Flaschen eines edlen Tropfens anbietet, um so durch den beim Kunden unterbewusst suggerierten Verknappungseffekt einen höheren Flaschenpreis durchzusetzen.
Erfolg hat, wer immer einen kleinen Schritt voraus ist, sich von der Masse absetzt, sich behutsam stetig neuen Verkaufsideen öffnet und auch an Bewährtem festhält. Die Oma an ihrem angestammten Platz im Verkaufsladen kann genauso identitätsstiftend sein, wie das Öffnen des Verkaufladens für kulturelle Veranstaltungen.