Huttingen (mao). Hamburg über alles und hinter der Waterkant ist man schon fast in Italien oder zumindest bei einem der südlichsten HSV-Fanclubs in Deutschland. Auf den Höhen der Britsche bei Efringen-Kirchen haben sich vor zehn Jahren eingefleischte Fans des Hamburger Fußballklubs zu einem Verein organisiert. Es waren damals nervenaufreibende Zeiten. „Der HSV war zur Winterrunde 2006 Tabellenletzter“, erinnert sich Joachim Wechlin noch ganz gut. Der Abstieg drohte. Aus dem einstigen Tabellenführer drohte ein schmuddeliges Kellerkind in der Bundesliga zu werden, als sich einige Unverzagte in der Gaststätte Baselblick bei Wirt und eingefleischtem HSV-Fan Harry Krebs trafen und so etwas Ähnliches wie den ewig geltenden Schwur zur Liebe zum Hamburger Fußballclub gelobten. Immerhin: „HSV-Fan kann man nicht werden, dazu wird man geboren“, sagt Markus Geugelin. Ähnlich sieht das auch Vorsitzender Joachim Wechlin, auch wenn bei ihm die Liebe zu den Weißblauen aus dem hohen Norden erst mit zehn Jahren entfacht wurde. Einmal im Monat trifft man sich im mit einem blauen Teppich ausgestatteten Fankeller der Vereinsgaststätte, diskutiert die aktuelle Lage des Hamburger Sportvereins und fiebert hier auch bei so manchem Fußballspiel mit. Mehrmals im Jahr reisen die HSV-Fans dann zu Auswärtsspielen, wobei die Begegnungen mit dem SC Freiburg besonders beliebt sind: „Das sind ja unsere Heimspiele“, sagt Wechlin mit einem Lächeln. Und mitunter trifft man sich dann auch mit Vorstandsmitgliedern oder Fanbetreuern im „Baselblick“ auf der Britsche. Einmal im Jahr gehts dann meist auf die lange Reise zu einem Heimspiel an die Elbe. Am Wochenende feiert der Fanclub in der bundesligafreien Zeit ganz groß sein zehnjähriges Bestehen. Gleich acht Fanclubs haben ihr Kommen zugesagt und werden je 15 Minuten am Samstag ab 11 Uhr in Huttingen gegeneinander spielen. Mit dabei ist der Fanclub Union St. Jakob Basel, der SC Freiburg Fanclub Rote Horde Wiesental, HSV-Fanclub Union Wiesental/Weil, der BVB-Fanclub Lörracher Jungs, Hennes United (1. FC Köln), der Bayern-Fanclub Markgräflerland und natürlich die Weiler Kickerfreunde des FC St. Pauli. Spannend dabei: Auch Aktivfußballer sind bei dem Cup zugelassen.