Efringen-Kirchen Feuertaufe bestanden

Weiler Zeitung
Als stürmisch gefeierte junge Interpreten begeisterten am Sonntag (v. l.) Julian Fahrner, Helge Aurich und Timo Steininger im Konzert „Junges Podium“ in Efringen-Kirchen. Foto: Walter Bronner Foto: Weiler Zeitung

Konzert: Neu formiertes Trio „FAuSt“ brillierte mit originellem Programm

Von Walter Bronner

Efringen-Kirchen. Da blieb kein Stuhl mehr frei im Musiksaal des Museums „Alte Schule“ in Efringen-Kirchen, als das Trio „FAuSt“ mit Julian Fahrner (Violine), Helge Aurich (Klavier) und Timo Steininger (Horn) am Sonntag im Rahmen der Kammermusikreihe „Junges Podium“ konzertierte.

Schließlich haben die hier und in Weil am Rhein aufgewachsenen und mittlerweile über dreißigjährigen Interpreten schon als hochbegabte Schüler mit Landes- und Bundessiegen bei „Jugend-musiziert“-Wettbewerben Staunen und Aufmerksamkeit in der regionalen Musikszene erregt.

Inzwischen sind sie überregional und international im Konzertleben etabliert, unter anderem mit Engagements in Rundfunk- und Festival-Orchestern, Aurich auch als Musikhochschul-Dozent.

Als konzertierendes Trio, dessen Bezeichnung sich aus den Initialen der Nachnamen ableitet, absolvierten sie indes ihre vorzüglich bestandene Feuertaufe. Originalliteratur für diese instrumentale Besetzung ist zwar so gut wie nicht vorhanden, abgesehen von einer berühmten Ausnahme. Dieses 1865 entstandene wunderbare Es-Dur-Trio (op. 40) für Waldhorn, Violine und Klavier des damals zur Erholung im Schwarzwald weilenden 33-jährigen Johannes Brahms war denn auch Hauptstück dieses Konzerts. Die drei Interpreten präsentierten es mustergültig mit draufgängerischem Impuls und sorgsam ausgestalteten Klangwirkungen. Mit großer melodischer Anmut erstand so der gemütvoll-wiegende Andante-Kopfsatz, lebhaft-beschwingt das folgende Scherzo-Allegro, wehmutsvoll-klagend das Adagio mesto, in dem Brahms trauerndes Gedenken an seine kurz zuvor verstorbene Mutter ausdrückt, und heiter-bewegt auftrumpfend das Allegro con brio des Finalsatzes.

Zu Beginn des Konzerts erhielt Beethovens frühe Sonate F-Dur (op. 17) für Horn und Klavier in den von einem kurzen Adagio-Mittelteil verbundenen Ecksätzen eine gewinnende Ausdeutung voll lichter Heiterkeit und vitalem Drive.

Romantischer Gefühlsüberschwang mit virtuosen, sehnsüchtig schwärmerischen Geigen-Kantilenen entfaltete sich aufs Schönste im „Poème élégiaque“ für Violine und Klavier des belgischen Spätromantikers Eugène Ysaye.

Und mit Dmitri Schostakowitschs Präludium und Fuge d-Moll – eine gehaltvolle, sich ins Ekstatische steigernde Hommage des russischen Meisters an Johann Sebastian Bach – demonstrierte der durchgängig vollbeschäftigte Pianist eine weiteres Mal sein stupendes Können.

Den anhaltenden Beifall vergalt das Trio mit einer berückenden Romanze des französischen Spätromantikers Charles Koechlin.

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