Efringen-Kirchen Fürstenberger lässt Prozess platzen

Weiler Zeitung
Wolfgang Fürstenberger geht nicht vor Gericht. Foto: zVg Foto: Weiler Zeitung

Ex-Bürgermeister akzeptiert Bewährungsstrafe von zehn Monaten

Efringen-Kirchen (ag). Wie Insider schon länger vermutet haben, lässt es Wolfgang Fürstenberger nicht auf einen Prozess ankommen: Das Amtsgericht Lörrach hat gestern bestätigt, dass der abgewählte, langjährige Bürgermeister Efringen-Kirchens seinen Einspruch zurückgezogen hat. Damit akzeptiert er den gegen ihn verhängten Strafbefehl wegen Untreue und Vorteilsnahme im Amt.

Wolfgang Fürstenberger hat sich dafür bis zum Schluss Zeit gelassen: Hätte er erst heute, am anberaumten Verhandlungstag, reagiert, wäre die Zustimmung der Staatsanwaltschaft für die Einstellung des Prozesses notwendig gewesen. Fürstenberger wird vorgeworfen, er habe einen privaten Besuch in einem Restaurant als dienstliche Spesen abgerechnet. Außerdem soll eine am Bau des Katzenbergtunnels beteiligte Firma Arbeiten an seinem Swimmingpool ausgeführt haben. Die unzulässige Spesenabrechnung hatte Fürstenberger eingeräumt, den Vorwurf der Vorteilsnahme aber bis zum Schluss bestritten.

Gegen den im August erlassenen Strafbefehl hatte der ehemalige Bürgermeister im September Widerspruch eingelegt. Zunächst war die Verhandlung für den 2. Februar, dem Tag, an dem Fürstenbergers zweite Amtszeit als Gemeindeoberhaupt endete, anberaumt und dann auf den 3. März verschoben worden.

Einem zweiten Wahlgang kurz vor Weihnachten stellte sich Fürstenberger nicht mehr, nachdem er bereits im ersten Wahlgang abgeschlagen an dritter Stelle hinter Heike Hauk (Grüne) und dem im zweiten Wahlgang dann gewählten neuen Bürgermeister Philipp Schmid lag. Auch nach der verlorenen Wahl hielt er aber zunächst an seinem Widerspruch gegen den Strafbefehl fest.

Mit der nun vollzogenen Kehrtwende gilt der ehemalige Bürgermeister von Efringen-Kirchen als vorbestraft. Wegen Untreue in zwei Fällen und Vorteilsannahme hatte ihn das Amtsgericht zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von zehn Monaten verurteilt, deren Vollstreckung zur Bewährung ausgesetzt wurde.

Wolfgang Fürstenberger stand 16 Jahre lang an der Spitze von Efringen-Kirchen. Die Vorwürfe gegen ihn hatten den Wahlkampf überschattet und letztlich wohl auch zu seiner Niederlage geführt.

Den Verlust seiner Beamtenrechte hat er beim nun akzeptierten Strafmaß nicht zu befürchten. Erst bei einer Freiheitsstrafe von mindestens einem Jahr ist mit derartigen Konsequenzen zu rechnen.

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