Von Ralph Lacher Efringen-Kirchen. Nach einem sehr starken Spargel- und Erdbeerjahr 2014 mit Rekorden bei den Erdbeeren und sehr guten Zahlen bei den Spargeln hat man in dieser Woche eine etwas schwächere Ernte eingebracht, teilen der Erzeugergroßmarkt Südbaden (Egro) mit Sitzen in Oberrotweil und Efringen-Kirchen und hiesige Erzeuger mit. Gründe sind der recht späte Erntebeginn bei den Spargeln und nicht ganz ideales Wetter für die Erdbeeren. „Wir waren der Spargelernte im Vergleich zum Vorjahr um rund drei Wochen hinterher“, sagt Egro-Geschäftsführer Lorenz Boll. Die kühle Witterung um Ostern verschob die Spargelernte auf Ende April und wieder wechselhaftes, regnerisches Wetter vorige Woche sorgte für ein Ende zum üblichen Termin, Johanni (24. Juni). In schöneren Vorjahren habe man länger Spargel stechen können. So blieben die Mengen, die der Egro mit eigener Ware machte, um rund 25 Prozent unter dem Vorjahr. 2014 hatte der Egro 1200 Tonnen Spargeln vermarktet, 2015 waren es nur rund 900, sagt Lorenz Boll. Die Qualität war ausgesprochen gut, der Anteil der Einser-Spargeln höher als im Vorjahr und entsprechend höher waren auch die Erzeugerpreise. Außerdem habe man über die vorgeschaltete Vertriebsorganisation OGS Spargeln zugekauft, um die Kunden wunschgemäß bedienen zu können. „Die höheren Preise werden allerdings den Mindermengen-Ertrag nicht ganz ausgleichen können“, sagt Lorenz Boll und erinnert daran, dass man 2014 rund fünf Millionen Euro mit Spargeln erzielte. Auch die Erdbeerernte ist deutlich kleiner als im Vorjahr. Die Vermarktung der süßen Früchte endet dieser Tage; das Ergebnis dürfte bei etwa 2750 Tonnen liegen, deutlich weniger als 2014 mit damals 3300 Tonnen. Trotz gewissem Preisdruck in der Mitte der Saison war auch bei diesem Produkt der Durchschnittspreis gut, so dass man nur etwa zehn Prozent unter dem Rekordumsatz von im Jahr 2015 6,5 Millionen Euro liegen werde. Es sei erfreulich, dass der Lebensmitteleinzelhandel auch in diesem Jahr regionale Ware stark orderte, obgleich Konkurrenzprodukte aus anderen Regionen und Ländern billiger waren. In dieser Woche und mit dem Ende der Spargel- und Erdbeer-Vermarktung hat die Kirschen-Saison im Markgräflerland begonnen. Auch hier war der Vegetationsverlauf insgesamt in Ordnung, einmal abgesehen von dem Reifestopp durch die Regenfälle der letzten Woche, sagt Lorenz Boll. Dies bestätigt auch der Huttinger Obstbauer Markus Schörlin. Die Qualität der angelieferten Kirschen sei außergewöhnlich gut und die Mengenerwartungen ebenfalls vielversprechend. Es sei davon auszugehen, dass die Obstbauern im Markgräflerland ein gutdurchschnittliches Jahr erleben werden, eines ohne die Rekorde von 2014, aber mit doch guten Erträgen, so Boll und Schörlin im Blick voraus auf die nächsten Monate, in denen neben den Kirschen noch die Sonderkulturen wie Himbeeren, Brombeeren, Stachelbeeren und Mirabellen zur Ernte anstehen, bevor mit den Zwetschgen das wichtigste Steinobst erntereif ist. Auch dort geht man von mindestens gutdurchschnittlichen Erträgen aus.