Auf ein „wieder gutes Jahr für die Bezirkskellerei Markgräflerland“ blickte Gerhard Rüdlin in seiner letzten Generalversammlung als Geschäftsführer zurück. Dank der sehr guten Ertragslage könne die Genossenschaft ihren Mitgliedern auch wieder eine Auszahlung „im oberen Bereich“ in Aussicht stellen. Von Clemens Leutz Fischingen/Efringen-Kirchen. Zwar musste die Bezirkskellerei Markgräflerland Efringen-Kirchen (BKM) nach zwei „sehr stürmischen Jahren“ 2013 und 2014, die zusammengerechnet 17,6 Prozent Mengen- und 27,5 Prozent Wert-Plus gebracht hätten, einen Rückgang in der Menge und ein leichtes Minus im Umsatz hinnehmen, sagte Rüdlin in der Generalversammlung, die traditionell in der Fischinger Läufelberghalle stattfand. Diese Ergebnisse seien zurückzuführen auf die Verschiebung der Abnahme von größeren Kontrakten, die Aufträge seien also schon im Hause. Die BKM habe jedoch die Durchschnittserlöse pro Liter verkauften Weins um sieben Prozent verbessern können, „das ist ein Wort“, sagte Rüdlin. Die Ertragslage sei denn auch wieder einmal sehr gut. Und: „Wir liegen mit unserer Auszahlungsleistung im oberen Bereich der vergleichbaren Betriebe.“ Die seit einigen Jahren im wesentlichen stabile Rebflächengröße sei zwar leicht auf 930 Hektar geschrumpft, doch die Ertragsrebfläche sei um 3,7 Hektar gewachsen. Weitere Zugänge, auch von größeren Flächen, erwartete Rüdlin im laufenden Jahr. Die Hauptrebsorten, je etwa ein Drittel Gutedel und Spätburgunder, 18 Prozent Müller-Thurgau sowie Weißburgunder und Ruländer sollen weiterhin im Fokus bleiben. Der Anteil des Spätburgunders soll im Moment nicht weiter steigen. Dafür sollte die BKM mit neuen Rotweinsorten, wie Merlot und Shiraz in dafür geeigneten Lagen in kleinerem Umfang das Sortenspektrum erweitern. Eine Anpflanzung sei aber nur möglich nach Rücksprache mit der BKM, aber „grundsätzlich müssen wir bei allen Sorten auf die Erträge achten“, machte Rüdlin deutlich. „Dazu werden wir in Zukunft noch konkretere Maßnahmen ergreifen müssen und unsere bisherigen Zielmengen neu definieren“, deutete Rüdlin eine Senkungung der Hektarerträge an. Bereits beim Jahrgang 2015 habe die BKM nach der 2014 größten Ernte seit Bestehen der Genossenschaft trotz leicht erhöhter Ertragsrebfläche eine um 15,2 Prozent kleinere Ernte eingebracht. Für Rüdlin war die Ernte 2015 denn auch eine der besten Ernten, „die ich in den 45 Jahren BKM erleben durfte. Und ich betrachte es als gutes Omen: 1971 bei meinem Anfang als Geschäftsführer war eine tolle Ernte und jetzt beim Ende wieder“.