Internet-Betrüger sind dreist und versuchen selbst per Telefon, ihre Opfer hinters Licht zu führen. Auch der Efringen-Kirchener Sängerbund-Vorsitzende und CDU-Fraktionssprecher Dr. Reinhard Knorr erhielt einen seltsamen Anruf. Damit sollte er überredet werden, Zugriff auf seinen PC zu gewähren, was er natürlich nicht tat. Er schilderte seinen Fall, um andere vor der Gefahr zu warnen. Efringen-Kirchen (cl). Der Anruf sei angeblich vom Microsoft Service Center in Kalifornien gekommen. Eine Dame mit spanischem Akzent erklärte Knorr, dass sein Computer am laufenden Band Fehlermeldungen an ihren Server schicke. In Kalifornien gibt es zwar viele Latinos, das Service Center von Microsoft liegt aber in Redmond, Nevada, wusste Knorr. Aus Neugier machte er aber das Spiel mit. Er antwortete also, dass er einen Apple Computer habe und er sich wundere, wie man seine Telefonnummer mit seinem Rechner in Verbindung bringen könne. Darauf sei sie aber nicht eingegangen, sondern sie verband ihn mit jemandem aus der „Apple-Abteilung“. Dieser Herr bat ihn nun, ebenfalls mit spanischem Akzent, doch auf die Seite www.teamviewer.de zu gehen und dort das kostenlose Programm herunterzuladen und zu installieren. Teamviewer erlaubt es, über das Internet auf einen anderen Computer zuzugreifen, um beispielsweise eine Fernwartung zu machen. Knorr hatte das Programm bereits seit langem installiert. „Das habe ich ihm erzählt, worauf er mich bat, ihm zur Fehlersuche Zugriff zu gewähren. Jetzt war es an der Zeit, das Gespräch zu beenden.“ Doch bevor Reinhard Knorr auflegte, machte er dem Anrufer deutlich, dass er das Spiel durchschaut hatte: „I am not an idiot.” Seine Fritz-Box zeigte Knorr dann die Telefon-Nummer: +5328752881. Der Anruf kam also aus Kuba. Knorr befürchte allerdings, dass die Gauner eventuell woanders mehr Glück haben. Wer sich darauf einlässt, gibt die Kontrolle über seinen Computer völlig ab, auch Passwörter lassen sich so ausspionieren.