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Efringen-Kirchen Im Mittelpunkt des Dorfs

Weiler Zeitung
In Wintersweiler markiert die Kirche immer noch den Dorfmittelpunkt. Auch als Aufführungsort bietet sie unter anderem dem Gesangverein „Harmonie“ einen ansprechenden Rahmen. Foto: Reinhard Cremer Foto: Weiler Zeitung

250 Jahre Wintersweiler Kirche / Ansprechender Rahmen für Veranstaltungen

Von Reinhard Cremer

Wintersweiler. Nur wenige wissen, dass die seit der Reformation evangelische Wintersweiler Kirche den Namen St. Oswald-Kirche trägt. Benannt ist sie nach dem Missionar und König von Northumbrien Oswald (604 – 642). In der katholischen Kirche, unter anderem in Basel, hat der Heiliggesprochene am 5. August seinen eigenen Gedenktag.

Bekannter hingegen ist, dass der Kirchenbau in seiner jetzigen Form seit 250 Jahren besteht. Aus diesem Grund wird im Jahr 2015 dem Jubiläum mit zahlreichen Feiern und Veranstaltungen gedacht (siehe Infokasten).

In einer zu diesem Anlass herausgegebenen 40 Seiten starken Festschrift ist die Geschichte der Kirche von Ursula Fehling-Voigt, Gudrun Kammerer und Elsbeth Obermeier detailliert aufbereitet worden. Viele Fotos erinnern an Vergangenes und an die seit 1937 im Dorf tätig gewesenen Pfarrer Kirschbaum, Czerwinski, Gautschi und Veldink. Anlässlich des Neujahrsempfanges der Kirchengemeinde morgen, Dienstag, 6. Januar, im Rathauskeller liegt die Festschrift zur kostenlosen Mitnahme aus.

Fest steht, dass es nicht erst seit 1765 eine Kirche in Wintersweiler gibt. Erstmals wurde eine dem heiligen Oswald geweihte Kirche im Jahr 1402 erwähnt. Aus heute nicht mehr bekannten Gründen wurde im Jahr 1764 das alte Kirchenschiff abgerissen und durch ein neues ersetzt. Den mittelalterlichen Turm aus dem 13. oder 14. Jahrhundert ließ man allerdings stehen.

Doch auch die neue Kirche überstand die folgenden zweieinhalb Jahrhunderte nicht unversehrt. Im Ersten Weltkrieg kassierte der Staat die Glocken sowie die Orgelpfeifen ein, um sie zu Kriegszwecken einschmelzen zu lassen. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche im Verlauf der Kampfhandlungen am Westwall stark beschädigt.

Anlässlich des Wiederaufbaus in den Jahren 1948 bis 1953 wurde die historische Wandbemalung wieder freigelegt. Bei der Sanierung des Kirchenschiffes im Jahr 2012 sind die Apostelgestalten restauriert worden und dominieren heute den Altarraum. Sechs Jahre zuvor hatte das Kirchenschiff ein komplett neues Dach erhalten.

Bis auf den heutigen Tag ist in Wintersweiler die „Kirche im Dorf“ geblieben. Nicht nur, dass sie immer noch den Dorfmittelpunkt markiert. Auch als Aufführungsort bietet sie unter anderem dem Gesangverein „Harmonie“ einen ansprechenden Rahmen. Ganz abgesehen von den hohen christlichen Festtagen, zu denen sich die Kirchengemeinde hier versammelt. Unterstützt wird das kirchliche Leben auch vom örtlichen Frauenverein.

Bei Veranstaltungen ist immer wieder Verlass auf die Hilfe der Mitglieder der örtlichen Abteilung der Freiwilligen Feuerwehr.

Nach der Pensionierung von Pfarrer Hermann Veldink sieht sich die Gemeinde seit April 2012 gemeinsam mit Egringen und Mappach/Maugenhard einer erneuten Vakanz gegenüber. Pfarrer Steffen Mahler aus Efringen-Kirchen hat seither, mit kurzer Unterbrechung durch Pfarrer im Probedienst Gregor Herrmann, die Vakanzvertretung übernommen. Aber, wer weiß: vielleicht machen die Jubiäumsveranstaltungen einem Pfarrer oder einer Pfarrerin doch Appetit auf eine Tätigkeit in den beschaulichen Rebdörfern rund um den Katzenberg.

Zahlreiche Veranstaltungen sind zum Jubiläumsjahr 2015 der Kirche Wintersweiler geplant. Zuständig für die Organisation ist das Festkomitee mit Ursula Fehling-Voigt, Harald Hofmann (Vorsitzender des Kirchengemeinderates), Gudrun Kammerer, Marion Koch, Pfarrer Steffen Mahler, Elsbeth Obermeier und Herbert Schneider.

Morgen, Dienstag, 6. Januar: Die Kirchengemeinde lädt zum Neujahrsempfang in den Rathauskeller von Wintersweiler mit einer kleinen Andacht und musikalischer Umrahmung durch den Gesangverein „Harmonie“.

3. April: An Karfreitag empfängt die Kirche jeden zu einer „Nacht der offenen Kirche“.

14. Mai: Christi Himmelfahrt wird mit einem Gottesdienst im Grünen begangen.

12. Juli: Großer Jubiläumsgottesdienst mit Landesbischof Jochen Cornelius-Bundschuh. Es schließt sich rund um die Kirche ein Kirchhoffest an. Eine Bibelausstellung ergänzt die Feier.

27. September: Mit einem Mittagessen wird das Erntedankfest gefeiert.

6. Dezember: Den Abschluss der Jubiläumsfeiern gestaltet der Gesangverein „Harmonie“ mit einem Kirchenkonzert.

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