^ Efringen-Kirchen: Kaffeeklatsch besonderer Art - Efringen-Kirchen - Verlagshaus Jaumann

Efringen-Kirchen Kaffeeklatsch besonderer Art

Weiler Zeitung
Riesige Resonanz beim ersten zwanglosen Treffen zwischen Bürgern aus Efringen-Kirchen und den Bewohnern in der Flüchtlingsunterkunft. 80 Heimbewohner trafen am Samstag auf gut zwei Dutzend Einheimische und plauderten ausgelassen mit Händen und Füßen.                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Foto: Marco Schopferer Foto: Weiler Zeitung

Efringen-Kirchener treffen Flüchtlinge bei Kuchen in zwangloser Atmosphäre

Von Marco Schopferer

Efringen-Kirchen. Es war ein Projekt, bei dem man vorab nicht wagte, eine Prognose über den Erfolg abzugeben. Efringen-Kirchener treffen Flüchtlinge in möglichst zwangloser Atmosphäre in der Gemeinschaftsunterkunft bei Kaffee und Kuchen. Am Samstag war es erstmals soweit – unterschiedliche Kulturen trafen aufeinander.

Die Neugierde ist wohl auf beiden Seiten riesig: Rund 80 Flüchtlinge und zwei Dutzend Einheimische treffen aufeinander. Der Gemeinschaftsraum ist schon um 15 Uhr brechend voll, es gibt viel zu wenig Stühle und das mit Tischen zusammengestellte Büfett scheint unter all der Kuchen- und Schnittchenlast schier zusammenzubrechen.

„Es ist so phantastisch“, gibt sich eine der Organisatorinnen, Chris Bley, schon zu Beginn begeistert. Aus ihren Zimmern holen die Heimbewohner Stühle. Sie haben sich schon am Vormittag auf das Treffen vorbereitet. Nicht nur die Deutschen kommen mit Kuchen und Gebäck an, auch die Bewohner kaufen von ihrem Geld Zutaten und backen vormittags in der Gemeinschaftsküche, was das Zeug hält. Eine Familie spritzt gar einen Namensgruß aus Zuckerguss auf den Kuchen und verewigt sich so selbst auf der vergänglichen Süßware.

Doch das Zusammenkommen fällt nicht unbedingt einfach. Sozialarbeiterin Seher Donner fordert gleich eingangs dazu auf, die international verständliche Sprache von Händen und Füßen anzuwenden und es braucht tatsächlich nur eine halbe Stunde, bis auf diese Art die Sprachbarrieren überwunden sind. Kaffee und Kuchen scheinen in Sachen Völkerverständigung weit unterschätzt.

Und immer wieder werden an diesem Nachmittag Handys gezückt und Fotos geschossen, der fröhliche Kaffeeklatsch für die Nachwelt festgehalten. „So schnell wie möglich“, sagt Chris Bley, will der Arbeitskreis „Fürenand“ an einer Neuauflage arbeiten. Vielleicht schon in sechs Wochen soll es soweit sein und dann will man auch nach und nach den Teilnehmerkreis auf deutscher Seite öffnen.

Diesen ersten Kaffeenachmittag hatte man noch gar nicht allen Mitgliedern des Arbeitskreises angekündigt. Dort sind derzeit 120 Bürger als Flüchtlingshelfer registriert, sie alle einzuladen hätte am Samstag jeglichen Rahmen gesprengt. Doch daran arbeitet man nun und will die Begegnungsmöglichkeiten zwischen Einheimischen und Fremden weiter ausbauen. Frühlings- oder Sommerfeste sind da bislang lediglich Stichworte, die noch nicht mit Ideen gefüllt sind. Nach dem Probelauf im „Kleinen“ vom Samstag haben die Organisatoren zumindest schon einmal eine riesige Portion an Kraft für eine Neuauflage geschöpft.

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