Paul Kellerhals vom Obstbau Füllinsdorf/Schweiz und Rudi Schneider von „Schneider Verblastechnik“ im Kleinen Wiesental erläuterten beim 25. Markgräfler Steinobsttag in Blansingen Wirkungsweise und Praxiserfahrungen zu m Einsatz von „Fruchtkalk gegen Krankheiten und Kirschessigfliege“. Von Ralph Lacher Blansingen. Die jahrelange Erfahrung bestätige, dass durch die gezielte Calcium- und/oder Magnesiumdüngung über die Blätter, Früchte und den Boden, Probleme wie Stiellähme, geplatzte Beeren, Schadinsektenbefall und die daraus entstehende Nebenwirkung „Essigstich“, kein nennenswertes Problem, mehr darstellten, sagte Rudi Schneider. Mit Fruchtkalk gedüngte Kulturen seien extrem widerstandsfähig gegen Schaderreger und zeichneten sich durch eine stabile Beerenhaut aus. Für Betriebe im Obst- und Weinbau, die Fruchtkalk angewendet haben, seien Kirschessigfliege, geplatzte Beeren und Essigstich, aber auch Wespenfraß kein Problem mehr gewesen. Durch die Fruchtkalkanwendung werden die Früchte mit so viel Calcium versorgt und ummantelt, dass sich Hefepilze auf der Fruchthaut kaum noch ansiedeln können, hieß es weiter. Wichtig sei dies, weil Hefepilze Lockstoffe und Nahrungsgrundlage für die Kirschessigfliege seien. Betriebe, die das ganze Jahr Fruchtkalk eingesetzt hatten, bekamen laut Schneider und Kellerhals außerdem auch mit anderen Schaderregern so gut wie keine Probleme. Wichtig bei der Fruchtkalk-Methode sei, dass die Spritz-Wassermenge in allen Kulturen so groß gewählt wird, dass eine Komplettbenetzung an Pflanzen, Früchten und dem Boden erreicht wird. Nur so werde ein optimaler Pflanzenschutz bei gleichzeitiger optimierter Nährstoffversorgung gewährleistet, erfuhren die Erzeuger. Und: „Die Erfahrungen der Anwender im Weinbau in den letzten zehn Jahren und im Obstbau in den letzten zwei Jahren belegen, dass in mit Fruchtkalk gedüngte Kulturen keinerlei nachteilige Auswirkungen auf die Qualität der Früchte zeigen.“