Einige Umweltsünder werden von der Polizei ermittelt, andere sind in Frankreich unerreichbar / Mülleimer fehlen vor Ort
Kleinkems (mao). Der Altrhein als Naturerholungsgebiet und illegale Müllkippe: Eine Kleinkemser Bürgerin sprach das Thema in der jüngsten Ortschaftsratssitzung an, doch eine einfache Lösung scheint es nicht zu geben.
Monika Däschle schlug vor, dass die Dorfgemeinschaft doch einmal eine Rheinputzete organisieren könne. Sie monierte andererseits jedoch auch einen Mangel an Mülleimern vor Ort. Nicht ein Papierkorb finde sich derzeit am Rhein entlang zwischen Kleinkems und Rheinweiler.
Tatsächlich war bei Kilometer 14 einmal ein Mülleimer installiert, wurde umgefahren und wohl nie ersetzt. Ortschaftsrat Ronie Blatz will sich deshalb nach eigener Aussage „auf dem kurzen Verwaltungsweg“ darum kümmern, dass der fehlende Mülleimer bei der Eiche am Rheinuferweg wieder aufgehängt wird.
Deutlich wurde in der Sitzung aber auch, dass man am Rhein mit größeren Müllentsorgungen zu kämpfen hat, was auch immer wieder die Polizei beschäftigt. „Wir werden schon hie und da angerufen und nehmen die Ermittlungen wegen illegaler Müllentsorgung am Rhein auf“, erklärte gestern dann auch Peter Müller, Leiter des Polizeipostens Markgräflerland in Kandern.
Besonders beliebt seien tatsächlich die etwas abgelegenen Rheinparkplätze auf der Gemarkung Efringen-Kirchen, wo sich ganze Kühlschränke finden lassen. Die Beamten wühlten sich nach einer Anzeige auch richtiggehend durch den Müll , um Hinweise auf den Verursacher zu finden. „Wir machen das nicht gerne, ziehen das aber nach Hinweisen durch die Bevölkerung oder Gemeinde voll durch, weil das einfach auch eine Sauerei ist“, versicherte Müller.
Immer wieder könne die Polizei auch die Verursacher ermitteln, die dann mit empfindlichen Bußgeldern belegt würden. Manchmal scheiterten die Beamten aber auch an der Landesgrenze, denn vereinzelt würden auch Franzosen am Altrhein Müll entsorgen.
Monika Däschle schlug deshalb vor, dass Kleinkemser Einwohner doch die Autonummern fremder Fahrzeuge notieren könnten, um so der Polizei bei ihrer Ermittlungsarbeit zu helfen. Für Ortsvorsteher Jörg Kratz kein praktikabler Weg, denn „die Täter sind ja vielleicht auch Einheimische“. Besser sei es, die Augen offen zu halten, um Täter direkt beim Abladen von Müll zu ertappen und auch per Autokennzeichen zu überführen. Hinweise nehmen die Gemeindeverwaltung oder die Polizei entgegen.
