Efringen-Kirchen (mao). Es ist ein kleiner Wissensschatz, den die Mediathek derzeit im Untergeschoss auf zwei Büchertischen zum Schmökern anbietet. Mehr als zwei dutzend Druckerzeugnisse berichten vom Wirken, dem Leben und Sterben der Juden in Baden. Es ist eine Kooperation der besonderen Art. Mediathek und Museum durchleuchteten ihren Bücherbestand, um dem 75. Jahrestag der Deportation badischer Juden ins französische Gurs zu gedenken. Herausgekommen ist ein ungewöhnlicher breiter Wissensschatz, der vor allem jüdisches Leben sowohl in Kirchen also auch in ganz Baden zeigt. Ein Großteil der Bücher war bislang den Bürgern als Ausleihe gar nicht zugänglich, sie stammen aus dem durchaus respektablen Archiv des Museums. Sie gelten als Standartwerke für vergangene und potenziell zukünftige Ausstellungen. Sie können in der Mediathek derzeit auch nur vor Ort betrachtet werden. Museumsleiterin Dr. Maren Siegmann bietet allen geschichtsinteressierten Bücherfeuenden aber an, jedes ausgestellte Werk aus Museumsbesitz im Anschluss an die Buchpräsentation direkt beim Museum ausleihen zu können. Verstauben soll die wertvolle Fachliteratur in den Regalen des Museums nämlich nicht, sondern den Bürgern zugänglich gemacht werden. Unter den museumseigenen Büchern findet sich beispielsweise das Buch „Dorf unterm Hakenkreuz“ mit eindrücklichen Schilderungen ländlichem Lebens im Südwesten Deutschland während der Nazidikatur. Die „Juden in Baden“ oder Axel Hüttners geschichtliche Aufarbeitung über „Die jüdische Gemeinde von Kirchen“ gehören ganzjährig zum Standartschatz der Mediathek.