Von Jutta Schütz Mappach. Dämpfkartoffeln, sprich „Gschwelldi“, statt Haxen oder Hendl: Oktoberfest in Mappach ist „Dämpfifescht“. Auf der Mappacher „Wies’n“ beim Spielplatz hinter der Halle „steppte der Bär“, wie sich Besucher fröhlich ausdrückten. Rechtzeitig zu Mittag strahlte die Sonne vom blauen Himmel. „Besser geht’s nicht, echtes Dämpfifeschtwetter“, freute sich Ortsvorsteher Helmut Grässlin. Die Übersicht über die von Werner Brehm angelieferten Kartoffelmengen hatte er da schon verloren. Genauso über die Anzahl der bereits gekochten Würste. „Keine Ahnung, wie viele Kilos hier schon seit 10.30 Uhr verspeist wurden, abgerechnet wird zum Schluss“, lachte Grässlin. „Ja, was du in d’ Hand nimmsch‘, das wird öbbis“, lobte Werner Röscher aus Weil, der mit Freunden gekommen war und gestand, dass er das erste Mal auf dem Dämpfifest zu Gast war. Das Kochteam um Marc Stöckle, Heinz Huber und Uwe Breunig kochte Kartoffeln und Würste im Akkord. Ständig wurden die Deckel der Kessel angehoben – ein Pfeifen kündigte wie bei einem Riesenteekessel an, wenn die nächsten „Gschwelldi“ samt Wurst gar waren. Jede neue fertige Fuhre wurde in der Küche und von den Gästen mit großem Hallo begrüßt. Der Kartoffeldampf waberte über den Gästen, die zu Hunderten nach Mappach gekommen waren. Ab 13 Uhr wurden weitere Bänke von der Feuerwehr herangeschleppt, denn kein Sitzplatz war um diese Zeit mehr zu haben. Gut, dass es in diesem Jahr auch lange Stehtische gab. Und zur Not mussten Gerüstelemente hinter der Halle herhalten, auch darauf konnte man seinen Teller abstellen – vorwiegend den Hit des Tages, den Dämpfiteller, mit „Gschwelldi“, Wurst, Zieger und Winzerkäse. Voll war es auch in der Kaffeestube im Obergeschoss der Halle, dort bildeten sich lange Schlangen an der Theke, dahinter eine Palette vom Zitronenkuchen bis zur feinen Torte. „Die Sahnekuchen gehen heute am besten“, meinten die Frauen hinter der Theke. Helfer wuselten überall im Akkord, darunter waren viele Jugendliche, sie verwalteten die Kaffeekasse, schleppten und spülten Geschirr, teilten neue Gläser aus, servierten Kuchen. Über 130 Helfer hatten sich freiwillig gemeldet. „Wir machen alle Schichten – und bei uns sieht es gerade so aus, als ob trotz der Mengen an gespendeten Kuchen um 17 Uhr dann wieder nichts übrig sein wird“, erzählte Sarah Scheurer an der Kasse der Kuchentheke. Doch dann ist noch lange nicht Schluss. „Es wird gegessen, bis nichts mehr da ist, eigentlich bleibt nie was übrig“, meinte Sarah amüsiert. „Tja, bei uns sind die Kuchen auch aus Landeiern von glücklichen Landhühnern“, kommentierte mit einem Augenzwinkern Alt-Ortsvorsteher Günter Graser, der es sich zwischen schaukelnden Kindern auf einer Bank gemütlich gemacht hatte. Derweil verbreiteten die Dilettanten aus Wollbach mit zünftiger Marschmusik Volksfeststimmung. „Das ist mal was Anderes als die üblichen Fest-Bratwürste – einfach super“, lobte Reinhard Knorr, der sich ebenso wie etliche andere Gäste aus dem Kernort in Mappach eingefunden hatte. Gäste kamen selbst aus der Schweiz und dem Elsass. Grässlin freute sich schon auf das Ergebnis: Der Erlös wird wieder per Ortschaftsratentscheid einem guten Zweck zugeführt.