Efringen-Kirchen (mao). Einen riesigen Ansturm gab es bei der Bring- und Hol-Aktion der örtlichen SPD am Samstag in der Mehrzweckhalle von Efringen-Kirchen. Weitaus mehr Besucher als in den Vorjahren machten sich auf die Jagd nach Brauchbarem und trugen ihre Beute in großen Taschen nach Hause. Es war ein Markt der Superlative: Verzeichnet wurden so viele Helfer und Besucher wie noch nie. Dazu kam eine überaus große Spendenbereitschaft der Einwohner. Die Tische in der Halle waren brechend voll, und es fanden sich wohl noch hochwertigere Produkte als in den Vorjahren. Die zahlreichen Helfer machen sich alljährlich einen Spaß daraus, kurz vor Öffnung der Türen die kuriosesten Produkte zu küren. Diesmal war dies gar nicht so einfach, denn die Bürger brachten nur wenig Ramsch vorbei. Eine gut 20-köpfige Elefantenfamilie wurde denn auch eher als hochwertiges Sammlerstück verbucht, und selbst eine bunt-kitschige Delphinlampe fand einen neuen Besitzer. Besonders gefragt waren wieder alle elektrischen Haushaltshelfer. Binnen kürzester Zeit waren Dörr- oder Brotbackautomaten, aber auch ein Wärme-Unterbett, eine Bierzapfanlage oder das „Brat-Wunder mit Kitchen-Joy-System“ in den Taschen verstaut. Spürbar war, dass in Efringen-Kirchen inzwischen auch gut 300 Flüchtlinge leben. War in Vorjahren nach 30 Minuten der größte Ansturm vorbei, kramten diesmal etliche Besucher auch nach über einer Stunde noch nach brauchbarer Kleidung. Übrig geblieben ist am Ende so wenig wie nie. Viele Tische waren weitgehend leergeräumt, und auch die stets über 20 Meter lange Bücherecke war auf großes Interesse gestoßen. Kiloweise wurden hier Schmöker eingeheimst. Weitgehend abgegrast waren erstmals auch die mit Spielen und Kuscheltieren überbordenden Tische. Noch nie war Spielzeug so gefragt wie in diesem Jahr. Für die über 30 Helfer ist der Arbeitseinsatz immer etwas ganz Besonderes: Stundenlange schwere Auf- und Abbauarbeit für einen rund 60-minütigen Markt, bei dem hektisch unzählige Güter neue, strahlende Besitzer finden. Erstmals halfen diesmal übrigens auch Bewohner der Flüchtlingsunterkunft bei den Auf- und Abbauarbeiten mit. „Das ist ja völlig verrückt hier“, versuchte ein Helfer aus Mazedonien das Schauspiel in Worte zu fassen.