Von Reinhard Cremer Efringen-Kirchen. Unter dem Titel „...und Friede auf Erden“ präsentierte der Sängerbund in der Christuskirche ein sehr stimmungsvolles Weihnachtskonzert. Nicht die gängigen Weihnachtslieder standen im Vordergrund, sondern eher die Mahnung an Frieden in einer Welt, die in weiten Teilen gar nicht friedvoll ist. Getragen wurde diese Mahnung von christlichen Gesängen und Liedern zur Weihnachtszeit, vornehmlich aus der Zeit der Klassik, aber auch aus dem Barock. Ergänzt, und das machte diesen Abend zu einem besonderen Abend, wurde das von Yvonne Deusch-Cammarosano an der Harfe und Dieter Lämmlin an der Orgel begleitete Konzert durch zwei Lesungen ganz unterschiedlichen Charakters. Erhard Zeh, der auch die Leitung des Konzerts innehatte, las Textstellen aus Michael Jürgs Buch „Der kleine Frieden im großen Krieg“, in dem dieser die denkwürdige Feuerpause zu Weihnachten 1914 in den Schützengräben Flanderns zwischen Deutschen, Briten und Franzosen schildert. Kristiina Kanholt las Texte, wie sie in Weihnachts-Hausbüchern zu finden waren, unter anderem auch von dem Schweizer Dichter Conrad Ferdinand Meyer; christliche Texte „für alle Lebenslagen“, die in unterschiedlichen Formen zum Frieden gemahnen, und hier wiederum insbesondere zum Frieden zur Weihnacht: „Weihnachten wird viel vom Frieden geredet; wie anders aber präsentiert sich die Welt"“ Gesang und Lesungen wechselten einander ab. Mit dem bekannten „Tochter Zion, freue dich“ von Georg Friedrich Händel eröffnete nach einem Orgelvorspiel der von Beginn an glänzend gestimmte Chor das Konzert. Die Besucher waren zuvor von Rosemarie Bachmann, die die Anwesenden im Namen der Kirchengemeinde begrüßt hatte, aufgefordert worden, erst am Ende des Konzerts Applaus zu spenden. Die Spannung, nach besonders gelungenen oder berührenden Passagen nicht applaudieren zu dürfen, war phasenweise jedoch mit den Händen zu greifen. Beeindruckend gelangen dem Chor Stücke wie John Rutters „Christmas Lullabye“, das einzige Werk aus dem 20. Jahrhundert, in Begleitung von Orgel und Harfe, oder das nur von den Frauenstimmen klar und gefühlvoll vorgetragene „In dulce jubilo“, in diesem Fall das älteste, aus dem 14. Jahrhundert stammende Werk. Mit Beethovens „Hymne an die Nacht“ durften sich auch die Männerstimmen, im Tenor unterstützt von einer weiblichen Stimme und von Erhard Zeh selber, buchstäblich in den Vordergrund singen. Mehrfach hatten die Sänger und Sängerinnen Gelegenheit, ihre gesangliche Sprachgewandtheit zu belegen. Ob in Englisch, Französisch oder Latein, teils auch alle Sprachen wie im Klassiker „Adeste fidelis“ zusammen, nie entstand der Eindruck, dass sich die rund 50 Chormitglieder auf sprachlich ungewohntes Terrain begaben. Mit dem Schlusschor „Tollite hostias“ aus Camille Saint-Saens Weihnachtsoratorium beendete der Sängerbund ein sehr stimmungsvolles, gesanglich und im Zusammenspiel mit den Instrumenten harmonisches Konzert. Mit einem kraftvollen „Halleluja“ und Glockengeläut klang der Vortrag aus. Jetzt durfte endlich applaudiert werden, wobei dies anhaltend und vielfach auch stehend geschah. Mit zwei Zugaben bedankten sich Chor und Instrumentalisten bei den Besuchern.