Efringen-Kirchen Nachverdichtung im Dorf ist Thema

Weiler Zeitung

Wahlkampf: Gerhard Zickenheiner besucht Projekt „Gutshof“ in Efringen-Kirchen

Efringen-Kirchen. Nachverdichtung der Wohnbebauung mitten im Dorf ist ein Wunsch, den viele Bauverwaltungen, Architekten und Politiker immer wieder als Variante zum Einfamilienhäuschen im Neubaugebiet. äußern. Dies war auch Thema, als der Grünen-Bundestagskandidat Gerhard Zickenheiner sich in Efringen-Kirchen ein Bild vom Projekt „Gutshof“ machte. Das Dorfleben werde aufrechterhalten, die bestehenden Kanalisations- und sonstigen Leitungssysteme genutzt, die Straßen bestünden auch schon und man versiegele weniger Naturraum. Wer in eine Wohnung im Dorfinneren zieht, begebe sich in ein Biotop bestehender Nutzer unterschiedlichster Art, im Neubaugebiet ziehen zu 90 Prozent junge Familien und Kinder ein, alle anderen Altersklassen fehlten oft.

„Warum passiert es so selten, dass im Dorfinneren größere Projekte umgesetzt werden“, fragte ein Besucher – und Elke und Ulrich Weiß vom Wohnprojekt „Gutshof“, die mit dem Architekten Erich Baumann zusammen als Bauherren das Projekt in Efringen-Kirchen umgesetzt haben, wussten gleich mehrere Antworten: „Es ist viel einfacher, auf der grünen Wiese etwas hinzustellen, als mitten zwischen bestehenden und teils zu erhaltenden Gebäuden zu arbeiten.“ Dazu komme oft der Denkmalschutz, was die Planung nicht leichter mache. Umbauten seien zudem ein Garant für Überraschungen jedwelcher Art, was die Kalkulation schwieriger mache.

Zickenheiner freute sich über die hohe räumliche Qualität, auch zwischen den Gebäuden. Dort finden sich kleine Höfe, Nischen, winzige, aber hoch konzentrierte Vegetationsflächen. „Es ist gelungen, die Qualität unserer Markgräfler Dorfkerne in die Gegenwart zu transportieren. Die bestehen nämlich auch nicht aus Einfamilienhäuschen mit Umlauf, sondern generieren Nähe mit Charme, auch auf kleinen Flächen“, sagte er.

Hat sich das Ganze gelohnt? Die Antwort von Familie Weiß ist ein eindeutiges Ja. „Wirtschaftlich war das kein Renner, aber es wurde auch nicht zum Verlustgeschäft. Gelohnt hat es sich aus unserer Sicht für den Ort, den alten Dorfkern, das Lebensgefühl hier und nicht zuletzt auch für alle Bewohner, die nun in einem gewachsenen Umfeld leben, das seine spezifische Geschichte, Kultur und Tradition hat.“

Ulrich Weiß ist Geschäftsführer eines Zimmereibetriebes und so war klar: Holz wird auch bei der Konstruktion dominieren. „Schön, dass die Neubauteile allesamt zum überwiegenden Teil aus nachwachsenden Rohstoffen sind und extrem wenig Energie zur Herstellung und bei der Nutzung brauchen. Die moderne Architektur fügt sich sehr gut in die alte Substanz ein, so kann für die Bewohner und Anlieger ,Heimat’ weitergeschrieben werden“, freute sich Zickenheiner.

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