Von Clemens Leutz Efringen-Kirchen. Nach der Hochphase durch die Erschließung des ersten Abschnitts des Neubaugebiets Gießenfeld hat sich die Zahl der Bauanträge im Jahr 2014 wieder auf den üblichen Stand eingependelt. Die Erweiterung dieses größeren Neubaugebiets im Zentralort stockt, weil sich die Verhandlungen mit den Grundstückseigentümern festgefahren haben. Derweil wurde die Zahl der Bauwilligen auf der Warteliste der Gemeinde dreistellig. Dass sich über 100 potenzielle Häuslebauer in Efringen-Kirchen niederlassen wollen, zeigt die ungebrochene Attraktivität der Speckgürtel-Kommune. Ein großer Teil der Interessenten stammt aus dem Raum Lörrach/Weil am Rhein, wo Bauplätze für klassische Einfamilienhäuser nur noch schwer und kaum noch zu akzeptablen Preisen zu finden sind. Die außergewöhnlich niedrigen Zinsen in Verbindung mit vergleichsweise hohen Mieten tun ihr Übriges, um den Druck auf die Kommune, Bauland auszuweisen, zu erhöhen. Besonders attraktiv erscheint den Häuslebauern der Zentralort, wo Läden, ein Schulzentrum, Kindergärten und ein Bahnhof locken. Da sich eine rasche Erweiterung des Baugebiets Gießenfeld und auch eine Alternative nicht abzeichnen, bleibt im Zentralort die Nachverdichtung im Fokus. Von den 18 Bauanträgen für Wohngebäude im vergangenen Jahr entfielen 13 auf den Zentralort, der aber gar keine Bauplätze in einem Neubaugebiet mehr anbieten konnte. Was also blieb, war das Schließen einzelner Baulücken und vor allem Nachverdichtung, wie sie beispielhaft im „Gässle“ im Kirchener Ortskern vorgesehen ist. Dort sollen ein Bauernhof und seine Nebengebäude umgebaut und um drei Neubauten ergänzt werden. Auch im „Vogesenblick“ sind nahe der Bahnlinie zwei Doppelhäuser und ein Einzelgebäude vorgesehen. 18 Bauanträge für Wohngebäude wertet der stellvertretende Bauamtsleiter Alfred Schneider als Zahl, die „normalen“ Jahren entspricht. Im Vorjahr gingen 20 Bauanträge über seinen Schreibtisch, 2012 indes 33, die meisten davon für Bauplätze im Gießenfeld, wo die Verhandlungen mit den Grundstücksbesitzern aber stocken. Ähnliches geschah schon vor Jahren im „Mühlefeld“ südlich von Kirchen, das aber nach wie vor im Flächennutzungsplan als Baufläche eingezeichnet ist. Im Flächennutzungsplan finden sich ebenfalls noch Flächen bei der ehemaligen Post und im Bereich der Hutgasse hinter dem Autohaus Riedler. Weil in der Hutgasse aber kein Kanal liegt, müsste von dort bis hinunter zum Engebach erst eine Abwasserleitung gelegt werden. Und im übrigen besitzt die Gemeinde auch dort keine eigenen Flächen. Nachdem die Gemeinde 2014 ihr letztes Grundstück im Welmlinger Baugebiet Rebschalten-Bruckackern verkauft hat, kann sie keinen einzigen eigenen Bauplatz mehr anbieten. Nun sollen in Mappach konkrete Grundstücksverhandlungen für ein kleines Baugebiet „Am Wintersweiler Weg“ aufgenommen werden, wo ein knappes Dutzend Bauplätze möglich wären. Wegen eines Baugebiets angeklopft haben auch Egringen für eine Fläche „Auf der Hub“ und Huttingen, wo „am mittleren Weg“ nahe beim Spielplatz einige Bauplätze möglich wären. In Kleinkems kann die Gemeinde im Bereich der Auffüllungen im Gebiet „Vollenburg West“ wohl in absehbarer Zeit drei, vier Bauplätze anbieten.