Welchen Beruf hätten Sie denn ergriffen, wenn Sie nicht in der Kalkbranche glücklich geworden wären?
Wann wurden Sie in den letzten zehn Jahren im Werk so richtig hektisch?
Was hat Sie am meisten gefreut / geschockt / überrascht?
Sie haben als begeisterter Biker ja auch gerne die Gegend mit ihrem schweren Motorrad erkundet. Welche ist denn Ihre Lieblingsstrecke?
Wo werden wir Sie in Zukunft öfter antreffen?
Die Trennung wird mir sicher schwer fallen. Zehn Jahre Herzblut kann man nicht einfach abschütteln, aber man kann sich Stück für Stück distanzieren. Besonders leicht wird es mir durch zwei Menschen gemacht. Einmal der wichtigste Mensch in meinem Leben, meine Frau. Wir freuen uns darauf, ein freies und selbstbestimmtes Leben führen zu können. Zum anderen habe ich das bestimmte Gefühl, dass mein Nachfolger Oliver Arts genau der richtige ist, um die Geschicke des Werks zu leiten. Wenn ich zum Rentnertreffen eingeladen werde, freue ich mich, wenn nicht, genieße ich auch so mein Leben.
Das kann ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht voll umfänglich beantworten. Es gibt eine Reihe von privaten Projekten, die bisher aus Zeitgründen nicht realisiert werden konnten. Die nehme ich als erstes in Angriff. Danach gilt frei nach Franz Beckenbauer: Schaun wir mal.
Ich wäre beim Zement geblieben, hätte Gips, Glas, Kies produziert, oder wäre in der Feuerfestbranche gelandet. Egal wie, mein berufliches Leben ist ohne die Steine- und Erden-Industrie undenkbar. Ohne diese Industrie gäbe es den totalen Stillstand in unserem Land.
Wenn ich zurück denke, kann ich mich nicht erinnern, wirklich hektisch geworden zu sein. Es gab Situationen, in denen besondere Schlüsselaggregate im Betrieb ausgefallen sind, aber Hektik ist keine förderliche Eigenschaft, um solche Aufgaben zu lösen. An dieser Stelle sollten Sie meine Mitarbeiter befragen, die können aus ihrer Sicht vielleicht etwas dazu sagen.
Hätten Sie mich gefragt, was mich am meisten enttäuscht hat, dann hätte ich geantwortet: dass die Gegner des Steinbruches billigend in Kauf genommen haben, dass nach Ende des Kalkwerks alle Bürgerinnen und Bürger von Efringen-Kirchen im Falle eines Brandes einen erheblichen Nachteil gehabt hätten, weil dann tagsüber der erste Rettungstrupp der Freiwilligen Feuerwehr nicht mehr zum größten Teil vom Kalkwerk gestellt worden wäre. Ja, es mag banal klingen, aber das war meine größte Enttäuschung.