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Efringen-Kirchen Spannend vom Ofenkopf bis zur Abbauwand

Weiler Zeitung
Werksleiter Peter Leifgen (links) erläutert die Umwandlung von Kalkstein in Kalk. Foto: Schulzentrum Efringen-Kirchen Foto: Weiler Zeitung

Bildungspartnerschaft: Kalkwerk Istein empfängt Besuch vom Efringen-Kirchener Lehrerkollegium

Efringen-Kirchen. „Ein Blick auf den rotglühenden Kalkstein sagt mehr als tausend Worte“, weiß Peter Leifgen, Werksleiter des Kalkwerks Istein. Und so führt er die interessierte Lehrerschar den Schacht des Brennofens entlang nach unten auf die Brennebene. Ein Sichtfenster gibt den Blick frei auf das 1200 Grad heiße Inferno in der Brennkammer.

Der Ausblick auf dem Kopf des Ofens rund 50 Meter über dem Grund ist atemberaubend. Hier wird der Ofen mit Gestein in Korngrößen von 40 bis 150 Millimetern beschickt. Die Umwandlung der Kalksteine in Kalk dauert rund 24 Stunden. In dieser Zeit durchläuft das Gestein langsam von oben nach unten die verschiedenen Temperaturzonen des Ofens.

Leifgen versteht es, seine Zuhörer zu fesseln. Er leitet das Werk mit ganzer Seele. Fragen über Fragen prasseln auf ihn ein – auch kritische. „Was ist mit den Kohlendioxidemissionen der Öfen?“, wird er gefragt. „Alles hat seinen Preis“, muss Leifgen zugeben. Er freut sich über das große Interesse und steht Rede und Antwort. Erfolgreiche Rekultivierung Der Ofen ist nur eine Station an diesem Tag. Der stellvertretende Werksleiter Werner Schmid informiert über die Abbaustätte und die vielfältigen Rekultivierungsmaßnahmen. Hier werden sehr reine Oxfordien-Kalksteine abgebaut. Bohrlochsprengungen gibt heute leider keine, aber der Blicke in die Abbauwand und auf die Brecheranlage imponiert.

Die großen Radlader und die gigantischen Muldenkipper lassen insbesondere die Männerherzen höher schlagen. 45 Tonnen Eigengewicht, mehr als 60 Tonnen Zuladung, weit über 700 Pferdestärken und Räder, neben denen man sich winzig vorkommt, beeindrucken.

Wo der Kalkstein bereits abgebaut wurde, wachsen heute wieder die ersten Magerwiesen und Wälder. Die Rekultivierung schreitet sichtbar voran, natürliche Lebensräume entstehen. Schotterflächen, Felswände, Trockenmauern bieten Tieren und Pflanzen eine neue Heimat. Die neue Vegetation verhindert zuverlässig die Erosion der teils steilen Böschungen.

Gelungene Bildungspartnerschaft Als größtem Arbeitgeber der Gemeinde Efringen-Kirchen ist Leifgen eine enge Kooperation mit dem Schulzentrum eine Herzensangelegenheit. „Mit unseren Führungen durch das Kalkwerk Istein kommen wir mit den Schülern in Kontakt und können sie für das Thema interessieren“, sagt Leifgen. Seit Mai ist das Kalkwerk Istein Kooperationspartner des Schulzentrums Efringen-Kirchen und unterstützt die Schüler unter anderem bei ihrer Berufswahl.

Rektor Volker Pietschmann freut sich: „Hier können unsere Schüler tief in die Materie einsteigen. Wer weiß, vielleicht entscheidet sich der eine oder andere für eine Lehre im Kalkwerk Istein, dann hätten wir eine klassische Win-Win-Situation.“

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