Wechsel an der Spitze des Kalkwerks Istein: Zum Jahreswechsel gibt Peter Leifgen die Werksleitung nach zehn Jahren aus gesundheitlichen Gründen an Oliver Arts ab. Dem neuen Chef wird nicht langweilig werden: Wichtige Projekte, wie der Neuaufschluss eines Steinbruchs nördlich von Efringen, sind angestoßen und umzusetzen. Von Clemens Leutz Istein. Der amtierende Werksleiter Peter Leifgen wird seinen 34 Jahre alten Nachfolger bei der Isteiner Tochter des belgischen Lhoist-Konzerns noch einarbeiten und am 1. Februar als dann 59-Jähriger in die passive Phase seiner Altersteilzeit gehen. Leifgen, nach einem Sturz und einem Schlaganfall gesundheitlich angeschlagen, hatte bereits mit dem Vorbesitzer des Kalkwerks, der Heidelberg-Cement, seine Altersteilzeit geregelt. Leifgen freute sich, nun einen „schönen Übergang gestalten zu können“. Genau heute ende die Einspruchsfrist für die Genehmigung für den neuen Steinbruch, der die Zukunft des Kalkwerks sichert. Damit habe die Isteiner Lhoist-Tochter nun Rechtssicherheit. Nächsten Monat beginnen bereits die Rodungsarbeiten für die rund 500 Meter lange Zufahrt zum neuen Steinbruch, der in etwa 1,5 bis maximal drei Jahren erreicht werden soll. Nach der Aufnahme des Betriebs soll er bis in einem Jahrzehnt so viel produzieren, dass er den jetzigen Steinbruch Kapf ersetzen kann. Weitere laufende Projekte seien die Inbetriebnahme der Trockentrommel – sie liegt bereits im Werk – und des Nachbrechers, berichtete Leifgen. Oliver Arts will die Arbeit Leifgens bruchlos fortsetzen. Der Vater von drei Söhnen (ein, sechs und acht Jahre alt), der sein Haus in Brilon im Sauerland verkauft hat und zum 1. April ins Rebland ziehen will, ist aktuell als Betriebsleiter bei der Lhoist-Tochter Rheinkalk tätig. Geboren wurde der Sohn von Bundeswehrbediensteten am 8. Januar 1982 in Portugal, die Schule besuchte er in Oldenburg und in Toulouse, wo er ein deutsches Abitur ablegte. In Mannheim studierte er an der Berufsakademie Maschinenbau; Ausbildungspartner war der Automobilzulieferer Continental, von dem er dann auch als Diplom-Ingenieur (BA) auf verschiedenen Posten in Frankfurt, Regensburg und Hannover übernommen wurde. Unter anderem arbeitete er auch in Sao Paulo, wo sein erster Sohn geboren wurde. Letztlich landete er 2013 bei Rheinkalk in Brilon, wo, ähnlich wie in Istein, hochwertige Produkte unter anderem für die Futtermittel-, Glas- und Chemieindustrie hergestellt werden. Dort ist einer seiner Schwerpunkte die Instandhaltung, die besondere Herausforderungen stellt. Denn die Anlagen sind relativ alt. Und obwohl sie kleiner sind als in Istein, verarbeiten sie größere Mengen. Möglich ist dies dank des Zwei-Schicht-Betriebs im Steinbruch, während die Isteiner nur eine Schicht kennen. Schließlich sei er gefragt worden, ob er den Werksleiter-Posten in Istein übernehme. Nach einem Besuch mit seiner Familie sagte er zu: Istein sei ein „spannender Standort“, liege in einer schönen Gegend und verfüge über gute Verkehrsanschlüsse – für ihn wichtig, da die Familie über ganz Deutschland verteilt sei. Er gehe davon aus, dass er, nicht zuletzt wegen der Kinder, in Istein länger bleibe.