Der SPD-Landtagsabgeordnete Rainer Stickelberger zeigte sich während des Rundgangs im Museum Alte Schule von der Ausstellung beeindruckt. Er habe nicht gewusst, dass dort so viele interessante Exponate zu entdecken seien und so viel über die Gegend zu erfahren sei. Von Jutta Schütz Efringen-Kirchen. Stickelberger war vom SPD-Ortsverein Efringen-Kirchen eingeladen worden. Den Rundgang mit Museumsleiterin Maren Siegmann begleitete auch Bürgermeister Philipp Schmid, der noch Wissenswertes zur Tourismuswerbung für die Gemeinde mitnehmen konnte. Zuvor hatten Schmid und Stickelberger auf dem Rathausplatz eine neue Tafel zum Oberrhein-Römer-Radweg enthüllt (wir berichteten). Ein Museumsbesuch ist immer ein Ausflug in die Vergangenheit – bei einem Heimatmuseum geht es dabei um die ländliche Kulturgeschichte vor Ort, erklärte Siegmann den vielen Zuhörern im Museumssaal. Eine Gemeinde kann mit einem Museum werben, vor allem, wenn es eine interessante Dauerausstellung zu bieten hat. „Kein Flyer kann einen Museumsbesuch ersetzen. Denn vor Ort erfährt man durch die Museumsleitung und auch durch die ehrenamtlichen Helfer Geschichte direkt, ganz abgesehen davon, dass man jede Menge Fragen stellen kann“, sagte die Museumsleiterin. Sie wies auch auf die politischen und geschichtlichen Aufgaben von Museen generell hin: „Die Zukunft kann man nur gestalten, wenn man die Vergangenheit kennt“, meinte sie. Die Dauerausstellung soll attraktiver werden, daran arbeitet die Museumsleiterin bereits. „Ein großes Plus in dieser Gemeinde ist, dass wir mit dem Rathausfoyer einen barrierefreien Ort haben, um Sonderausstellungen zu realisieren, die dann auch von den Bürgern wahr genommen werden und auf die natürlich auch Touristen aufmerksam werden“, stellte Siegmann fest. Geschichte könne übrigens genauso wie Bäckereien, Cafés und andere Geschäfte ein Wirtschaftsfaktor für einen Ort sein, gab sie weiter. Dass sich durch die Sonderausstellungen, Vorträge zu Museumsthemen und Ortsführungen das Bewusstsein für die Ortsgeschichte schärft, dafür hatte Siegmann ein Fallbeispiel parat. „Früher waren etwa die Grabhügel bei Wintersweiler komplett zugewachsen. Seit sich deren Bedeutung herumgesprochen hat und es Führungen gibt, achten die Bürger auf ‚ihre“ Hügel und dass es dort ordentlich aussieht“, erzählte sie. Stickelberger erfuhr viel über den Markgräfler Jaspis, das deutschlandweit einzigartige steinzeitliche Bergwerk bei Kleinkems, wo Besichtigungen derzeit mangels Treppe nur mit Hilfe der Bergwacht ermöglicht werden können, über sehr interessantes historisches Kartenmaterial über den Ort und den Rheinverlauf, das in der neuen Dauerausstellung besser berücksichtigt werden soll. Die Museumsleiterin berichtete aber auch vom Desinteresse der Lehrer des Schulzentrums an Angeboten des Museums. Siegmann hat bei Führungen jede Menge Material zum Zeigen und Anfassen dabei, denn Museumsinteressierte von heute sind oft gut informiert und fragen viel. Was kaum jemand weiß: In Deutschland besuchten im vergangenen Jahr 117, 9 Millionen Menschen ein Museum, viel mehr als ein Fußballstadion.