Efringen-Kirchen (mao). Knirscht es zwischen Orts-SPD und Bürgermeister Philipp Schmid" Bei der SPD-Mitgliederversammlung zeigte man sich ob einer Bewertung seiner Mitarbeiterführung und seiner bisher feststellbaren Leistungen durchaus zurückhaltend und zog eine enttäuschende Bilanz der ersten Amtsmonate. Es war ein auf den ersten Blick nüchterner Jahresbericht vom SPD-Ortsvereins-Vorsitzenden Armin Schweizer. Schmid hatte in seinem Wahlkampfflyer als ersten Punkt „Schaffung bezahlbaren Wohnraumes“ genannt und tatsächlich habe dann auch ein Treffen mit dem Bürgermeister stattgefunden. Dabei habe er vorgeschlagen, ihm ein Grobkonzept zukomen zu lassen“. Den Entwurf habe man ihm dann bereits im Juli geschickt, ohne allerdings eine Reaktion zu bekommen. Als man das Schweigen öffentlich machte, „ist der Brief beim Bürgermeister als persönlicher Affront mit prompter Erwiderung, „der Wahlkampf sei rum“ empfunden und abgetan worden“. Zu unrecht, wie die Genossen nach kurzer Diskussion fanden und sich von Bürgermeister Philipp Schmid mehr Tatkraft bei der Umsetzung seiner Wahlversprechen und dringender Anliegen im Sinne der Gemeinde wünschten. Immerhin sei man in Bad Bellingen längst weiter, ein genossenschaftliches Wohnprojekt bereits in den Startlöchern. Fraktionssprecherin Irmtraud Töppler kritisierte darüber hinaus, dass sich der Bürgermeister auch sachliche Kritik an der Verwaltung verbitte, während Gemeinderat Karlfrieder Hess sich daran störte, dass wichtige Projekte wie der Gemeindebus hinter verschlossenen Türen besprochen werden, die unterschiedlichen Möglichkeiten gerade noch Fraktionsvorsitzenden vorgestellt würden. „Das widerspricht meinem Verständnis von Basisdemokratie“, sagte Karlfrieder Hess und Ralf Meier pflichtete bei: „Das stinkt mir schon lange“. Töppler relativierte die Kritik an der Meinungsfindung unter den Fraktionsspitzen in Sachen Bürgerbus jedoch. „Wir bekamen von der Verwaltung drei Varianten vorgelegt, die fast identisch waren.“ Da habe man dann einfach die Weitreichendste genommen, um die größtmögliche Verbesserung für die Bürger zu erreichen, so Töppler. Und nur die wurde dem Gemeinderat vorgelegt, wie Hess bemängelte. Sein Vorschlag, eine Arbeitsgruppe einzurichten, sei nicht gehört worden. Ob das vom Gemeinderat auch mit den Stimmen der SPD beschlossene 120 000 Euro teure Gemeindebuskonzept Erfolg haben wird, bezweifelte man dann aber doch. Ein ungelöstes Problem blieben an diesem Abend auch die Gemeindefinanzen. Warum nach zahlreichen fetten Jahren nun plötzlich die Gemeinde kein Geld mehr habe, das erschloss sich auch Töppler nicht. Außerdem stellten einzelne Genossen sowohl die teure Drehleiter der Feuerwehr als auch die Millionen-Investition TuS-Vereinsheim mit gemeinsamer Nutzung durch die Schule in Frage. Und die Kostenschätzung einer Schulsporthalle von drei Millionen Euro durch Bürgermeister Schmid sah man genauso fraglich an, wie die Kostenberechnung für die Treppe zum Kleinkemser Jaspiswerk. Viele Punkte fand man an diesem Abend, bei denen man gerne noch nachhaken will.