Der Gemeinderat Efringen-Kirchen legte am Montag im Hallen-Foyer einstimmig die Standorte für die Flüchtlingsunterbringung und Schaffung von günstigem Wohnraum fest. Ziel ist, möglichst wenige Provisorien und dafür lieber massive Gebäude zu schaffen, um später sozial Schwachen Räumlichkeiten anbieten zu können. Von Clemens Leutz Efringen-Kirchen. Platz für 40 bis 50 Asylbewerber müsse die Gemeinde in diesem Jahr im Zuge der Anschlussunterbringung bereitstellen, rund 20 könnten wohl privat untergebracht werden, erklärte Bauamtsleiter Siegfried Kurz im gut besuchten Foyer. Möglichst rasch sollte deshalb ein Provisorium in Modulbauweise aufgestellt werden, das später, wenn massive Gebäude fertig errichtet sind, wieder abgebaut und für eine andere Nutzung, eventuell für Erntehelfer, verkauft werden könnte. Solch ein Modulbau sollte auch nicht auf einem Grundstück aufgestellt werden, „das wir fest bebauen wollen, weil uns das behindern würde“, machte Kurz deutlich. Ein Provisorium soll nun möglichst flott auf das gut erschlossene Grundstück in der Hunnsgasse im südlichen Anschluss an die Bebauung in Kirchen. Es liegt zwar im Außenbereich, in dem nicht gebaut werden darf, doch das Landratsamt würde für ein Provisorium eine befristete Genehmigung erteilen. Feste Unterkünfte sollen indes in Kleinkems in der Alten Weinstraße und in den Stegmatten in Egringen zeitlich parallel zur Hunnsgasse geplant und 2017 gebaut werden – „in welcher Form auch immer“, sagte Kurz. Ein geeigneter Standort für ein fes-tes Gebäude ist laut Kurz auch in Istein an der Ecke Neue Straße/Rosenauer Weg direkt neben dem Rathaus, das außerdem zumindest teilweise aufgestockt werden könnte. Das sei aber „alles noch unausgegoren, es gibt keinerlei Pläne“, betonte Kurz. Auf der Liste mit Flächen der zweiten Priorität finden sich die große Baulücke südlich der Allianz-Halle in Istein und beim Sportgelände die ehemalige Isteiner Kläranlage, die die Gemeinde aber erst noch abreißen müsste. Standorte mit Bahnanschluss zu favorisieren, wie Marlies Billich geraten hat, lehnte Bürgermeister Philipp Schmid aber ab. Von Egringen sei der Bahnhof in 15 Minuten zu Fuß zu erreichen, „das habe ich selbst ausprobiert“. Außerdem sollten die Flüchtlinge über die Dörfer verteilt werden. Im Übrigen „stellen wir ja keine Favela, sondern was Rechtes hin“. Franz Kiefer erinnerte an die Vorgabe des Gemeinderats, keine Gemeinderäume, die von Vereinen oder der Öffentlichkeit genutzt werden, zu verplanen, deshalb habe man eben den gewählten Weg gehen müssen. Mit dem Standort hinter der Isteiner Halle könne es zwar Probleme geben, „aber wir verweigern uns nicht grundsätzlich“. Man sollte deshalb in jedem Fall den Standort alte Kläranlage vorziehen. In Istein liefen auch noch Verhandlungen mit dem Eigentümer Kalkwerk über den Bahnhof, berichtete Kiefer. Und Rudolf Ritz fragte nach dem möglichen Standort Kleinkemser Rheinstraße. Doch dieses Grundstück gehöre der Gemeindeentwicklungsgesellschaft (GEG), gab Kurz zu bedenken. Die gehört zwar der Gemeinde, doch bei einer Übergabe von der GEG an die Kommune würden „steuerrechtliche Probleme“ auftauchen. Wie die sich denn umgehen ließen, wollte Ritz wissen. Dazu Kurz: „Man kann bezahlen.“