Efringen-Kirchen Tür öffnet sich gegen einen Obolus

Weiler Zeitung
Die Bank muss weg, sie weicht schon bald dem neuen Eingang für die neue Unisextoilette.                                                                   Foto: Marco Schopferer          Foto: Weiler Zeitung

WC-Anlage: Technischer Ausschuss berät geplante Unisex-Toilette am Bahnhof / Bald ist Baubeginn

Schon in wenigen Tagen könnte mit den Arbeiten zur Renovation der Toilettenanlage am Bahnhofsplatz in Efringen-Kirchen begonnen werden. Für 112 500 Euro soll hier eine behindertengerechte Unisex-Toilette gebaut werden.

Efringen-Kirchen. Der Gemeinderat hat den Auftrag bereits Mitte November erteilt, nun wollte Gemeinderat Bernd Münkel (FDP/FB) bei der Sitzung des Technischen Ausschusses wissen, wann denn nun mit den Umbauarbeiten begonnen werde?

Geplant ist, dass das bestehende und seit langem wegen Vandalismus geschlossene Toilettenhaus im Inneren entkernt wird und die beiden jetzigen Zugänge zu einem Damen- und Herren-WC-Bereich zugemauert werden. Neu geschaffen wird dagegen ein Zugang zur Platzinsel hin. Damit will man den Toilettenzugang aus der Dunkelheit zur viel befahrenen Bahnhofstraße hin verlegen. Wo jetzt noch die Sitzbank steht, wird der neue Eingang der Unisex-Toilette sein.

Rund 69 000 Euro kostet allein die WC-Anlage der Firma Hering aus Burbach. Der zwischen Technikraum und WC bestehende, nicht einsehbare dunkle Durchgang soll geschlossen werden. Dafür, wie für Maler, Technikraum und sonstige Arbeiten kommen rund 11 000 Euro zusammen. 6000 Euro machen die Pflasterarbeiten aus. Hinzu kommen Nebenkosten und Honorare plus 18 000 Euro Umsatzsteuer – insgesamt 112 500 Euro.

Diese stattlichen Kosten sorgten schon im November im Gemeinderat für Diskussionen. Eine überragende Mehrheit von 17 Ratsmitglieder sagten ja, vier Ratsmitglieder votierten dagegen. Rudolf Ritz (Grüne), weil er die Kosten zu hoch fand und der Meinung war, die Bahn müsse das WC vorhalten. Kevin Brändlin (FDP/FB) erklärte sein Nein damit, dass die hohen Kosten für ihn in keinem Verhältnis zum Nutzen der WCs stehe. In jedem Zug gebe es behindertengerechte WCs und nicht weit davon sei das WC im Rathaus zugänglich, zumindest während der Öffnungszeiten. Auch Gerd Bahlinger (CDU/U) lehnte das Vorhaben wegen der Kosten ab. Er hatte ausgerechnet, dass pro Quadratmeter 14 000 Euro Kosten anfallen, Joachim Wechlin (CDU/U) votierte damals ohne Begründung ebenfalls mit einem Nein.

Nach dem dennoch deutlichen Ratsbeschluss hat die Verwaltung noch im vergangenen Jahr umgehend die Auftragsvergabe an die günstigste Firma aus Nordrhein-Westfalen vergeben. Bei einem Vor-Ort-Termin wurde die Baumaßnahme kürzlich mit dem Bauamt besprochen. Die Firma sucht nun örtliche Unternehmer, die den neuen Eingang ins Mauerwerk schneiden, die bisherigen Türen zumauern und das Gebäude entkernen, erklärt Baumamtsleiter Siegfried Kurz. Schon in wenigen Tagen oder Wochen würde mit den Bauarbeiten begonnen.

Danach wird eine vandalensichere WC-Anlage installiert, deren Tür sich nicht kostenfrei öffnet, sondern erst gegen einen Obolus. Auch diese Maßnahme soll Vandalismus vorbeugen. Echte Einnahmen erhofft sich die Gemeinde dadurch nicht. Sicher ist, dass mit dem Münzgeld der Unterhalt nicht zu bestreiten sein wird. Die Toilettenanlage bleibt auch künftig ein Zuschussbetrieb, aber ist bahnhofsnah eben auch eine Visitenkarte für Besucher.

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