Betr.: Kapazitätsausbau auf der Rheintalbahn Im Zusammenhang mit der Komplettsperrung der alten Bahnstrecke zwischen Haltingen und Schliengen wird Eckart Fricke, Konzernbevollmächtigter der DB AG für Baden-Württemberg, mit der Aussage zitiert, dass die Zahl der Güterzüge auf der alten Rheintalbahn zwar abnehmen, aber nie auf Null zurückgehen werde. Diese Behauptung kann in dieser allgemeinen Form nicht unwidersprochen bleiben, da sie nach meiner Kenntnis höchstens bis zur endgültigen Fertigstellung des durchgehenden viergleisigen Ausbaus gilt. Für die Zeit danach ist jedoch mit einer erheblichen Steigerung des Güterverkehrs auf der alten Strecke zu rechnen. Begründung: Infolge der schier endlosen Einsprüche und Umplanungen dürfte der durchgehende Ausbau der Rheintalbahn auf vier Gleise wohl nicht vor 2029/2030 abgeschlossen sein (der Gotthard- und der Ceneri-Basistunnel werden bereits 2016 beziehungsweise 2019 fertig sein!). Voraussetzung für den wahrscheinlich mehr als sechs Milliarden Euro (!) teuren Ausbau der rund 180 Kilometer langen Strecke von Karlsruhe nach Basel waren seinerzeit vor allem die prognostizierten enormen Steigerungsraten im Güterverkehr auf der europäischen Verkehrsachse Rotterdam/Antwerpen – Genua. Wenn diese Prognosen in Erfüllung gehen, dann ist mit einer sukzessiven Steigerung auf 288 bis 340 Güterzüge (ein Plus von rund 100 Prozent) und auf 60 bis 76 IC/ICE (Zuwachs bis zu 40 Prozent) pro Werktag zu rechnen, so dass zwangsläufig ein erheblicher Teil des Güterverkehrs über die alte Strecke geleitet werden muss. Demzufolge ist dort langfristig nicht von einem Rückgang bei der Anzahl der Güterzüge auszugehen, sondern im Gegenteil von einer deutlichen Steigerung und einem daraus resultierenden höheren Lärmpegel. Fazit: Nach meinem Verständnis von einer vertrauensvollen und partnerschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Bahn AG, Politik und Bürgern wäre es angebracht gewesen, auch die Kommunen und deren Einwohner über diesen Sachverhalt zu informieren. Ich frage mich deshalb in Anlehnung an eine bekannte Redensart, warum dazu des „Eisenbahners Eckart Frickes Höflichkeit schweigt“" Rudolf Zechner, Lörrach