Von Gottfried Driesch Efringen-Kirchen. Zum ersten Kammermusikkonzert der neuen Saison gastierte am Sonntag das Basler Streichquartett in der bis auf den letzten Platz besetzten „Alten Schule“ in Efringen-Kirchen. Auf dem Programm standen Werke von Fritz Kreisler, Josef Haydn und Maurice Ravel. Die beiden erstgenannten Komponisten hatten eine innige Beziehung zur Musikstadt Wien. So könnte man das Programm als Verbeugung vor der Donaumetropole verstehen. Das Streichquartett in a-moll von Fritz Kreisler hatten die vier Musikerinnen Susanne Mathé, Isabelle Ladewig, beide Violine, Stella Mahrenholz, Viola und Stéphanie Meyer, Violoncello, an den Beginn des Konzertes gesetzt. Der erste Satz mit dem Namen „Fantasie“ berückte durch Weisen, die an den in Töne gefassten Frühling und Sommer denken ließen. Aufgeregt, mit zunächst nach unten gerichteten Tonfolgen, die sich bald in Wellenbewegungen verwandelten, erklang der zweite Satz. Reibende Harmonien erinnerten daran, dass das Werk im 20. Jahrhundert entstanden ist. Der Dritte Satz „Einleitung und Romanze“ kombinierte klanglich die beiden ersten Sätze. Das „Finale. Allegro molto moderato“ begann leicht und luftig. Die anfängliche Leichtfüßigkeit wandelte sich zu schweren Schritten, bis die Musik im Piano vertröpfelte. Josef Haydn gilt allgemein als Meister der Streichquartette. Von ihm spielte das Basler Streichquartett das Quartett C-Dur op. 33 Nr. 3, das den Beinamen „Vogelquartett“ trägt. Es stammt aus der Sammlung „Russische Quartette“ aus dem Jahre 1781. Humorvoll locker beginnt der erste Satz „Allegro moderato“. Die Stimme der ersten Violine erinnert an den Gesang eines Vogels, was wohl dem Quartett zu seinem Beinamen verhalf. Die Entwicklung des Satzes verläuft sehr spielerisch. Einfühlsam und differenziert gestalten die vier Musikerinnen das Werk. Eine von Haydn eingeführte Neuerung in seinen Quartetten ist der Ersatz des „Menuetts“ durch das „Scherzo“ als zweiten Satz. Sehr ruhig fügt sich das „Adagio ma non troppo“ an. Wie meisterlich die Musik von Haydn ist, zeigte sich im abschließenden „Rondo-Presto“, das vollendet interpretiert wurde. Maurice Ravel dürfte den Zuhörern sicher als Komponist des „Boléro“ bekennt sein. Im Konzert erklang das Streichquartett F-Dur op. 35, komponiert im Jahre 1903. Den angestrebten Preis gewann Ravel damit zwar nicht. Aber das Publikum wie der Komponist Claude Debussy feierten dieses Quartett begeistert. Das Werk beginnt mit einem fließenden, gefälligen Thema. Auffallend sind sowohl die langen liegenden Töne des Violoncellos wie auch die Pizzicati (gezupfte Saiten) aller Instrumente. Durch den Einsatz von Dämpfern erhielt die Musik einen geheimnisvollen Anklang.