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Efringen-Kirchen „Verletzte“ und Feuerwehrmann werden „gerettet“

Weiler Zeitung

Gemeinschaftsübung: Engetalwehren proben in Huttingen beim Obsthof Brändlin den Ernstfall

Huttingen (mao). Rund 50 Wehrleute probten am Freitag den Ernstfall und retteten vier „verletzte“ Arbeiter aus der völlig verrauchten Lagerhalle.

Platz gab es genug bei der groß angelegten Übung der Engetalwehren von Huttingen, Blansingen, Welmlingen und Wintersweiler. Der auf dem Obsthof Brändlin angenommen Brand am Ortsrand verfügt über großzügige Außenanlagen, hat einen eigenen Regenwassertank, der im Notfall angezapft werden kann, und bietet genügend Angriffsflächen zur Brandbekämpfung.

Und doch liegen in solch einem Hallenbrand einige Tücken. Wenn gleich vier vermisste Personen in dem riesigen Hallenkomplex zwischen Sortiermaschinen und Apfelkisten gesucht und gefunden werden müssen, während von außen die Brandbekämpfung aufgebaut werden muss, dann kann das für den Gruppenführer schnell zur Herausforderung werden und fordert selbst im Übungsmodus hohe Konzentration.

Gerne hätte ein Gruppenführer die Überwachung seiner Atemschutzträger an die Einsatzleitung der Gesamtwehr abgegeben. Doch: „Gebt die Überwachung nie ab, ihr seid die Lebensversicherung für die Männer“, mahnte Gesamtkommandant Philipp Haberstroh. Viel zu gefährlich sei es, dass dann im Trubel der Überblick über die Einsatzzeiten verloren ginge und den eingesetzten Feuerwehrleuten der Sauerstoff ausgeht, weil sie zu spät ausgetauscht werden.

Schnell reagierten die Wehrleute, als über Funk die „Mayday, Mayday“-Meldung ertönte. Dies bedeutet, dass mindestens ein Kollege sich in akuter Lebensgefahr befindet. Im Übungsszenario wurde angenommen, dass ein Feuerwehrmann am völlig verrauchten Brandort bewusstlos zusammensackte. Dann heißt es für alle Wehrleute, sich nur noch um die Rettung des bedrohten Kollegen zu kümmern und die Verhütung weiterer Sachschäden zunächst zurückzustellen. Schnell und vorbildhaft war der bewusstlose Kollege aus dem angenommenen Flammeninferno gerettet.

Als kritisch schätzte Einsatzleiter Andreas Schörlin im Notfall die Wasserversorgung ein. Zumindest wenn der hofeigene Regenwassertank geleert und die Tankvorräte der angerückten Löschfahrzeuge leer sind. Zwar war es möglich, dank einer von der Halle bis zum Einsatzort verlegten Notwasserleitung selbst dann aus allen fünf Rohren zu spritzen, doch dabei sank der Eingangsdruck teils auf 0,5 Bar. Eine solide Wasserversorgung auf Dauer könnte damit nicht sicher garantiert werden, gab Schörlin zu bedenken. Wobei schon zuvor damit gerechnet wurde, dass die Rohrleitungen an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen werden, weshalb eine 400 Meter lange Schlauchverbindung zum nächsten Hydranten aufgebaut wurde.

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